Seniorenimmobilien wie Pflegeheime, Seniorenresidenzen oder Objekte für betreutes und altersgerechtes Wohnen werden für Investoren in Deutschland immer interessanter. Das geht aus einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland hervor. Diese Immobilien seien schon lange keine Nischenprodukte mehr, sondern festigten sich auch in der Corona-Pandemie als lukrative Anlagegüter und Wachstumsmarkt verglichen mit klassischen Gewerbeimmobilien wie Bürogebäuden. Die Hälfte der befragten Anleger möchte in den nächsten 3 Jahren mehr als 250 Mio. Euro in diese Immobilien investieren.
Anleger wollen mehr als 250 Mio. Euro investieren
Seniorenimmobilien seien grundsätzlich unabhängig von der Konjunktur, Markttreiber sei in erster Linie die demografische Entwicklung, so PwC.
Deshalb planten Investoren hauptsächlich langfristig, investierten in hochwertige Bestandsobjekte und wollten Risiken mithilfe langer Mietvertragslaufzeiten und bonitätsstarker Pflegeheimbetreiber minimieren.
Das wichtigste Entscheidungskriterium für über drei Viertel der Investoren seien Bonität und Erfahrung des Betreibers. Ob Objekte regulatorische Vorgaben wie die Einzelzimmerquote erfüllten, sei für ebenso viele Befragte von hoher Bedeutung.
Entwicklungschancen in individuellen Wohnkonzepten
Auch Betreiber von Pflegeeinrichtungen planten, ihre Beteiligungen innerhalb der nächsten 3 Jahre auszubauen und ihren Bestand zu vergrößern.
Solle ein neuer Standort entstehen, achteten sie v. a. auf die Lage und nähere Umgebung der Immobilie und ob Pflegefachpersonen das Objekt gut erreichen könnten.
Entwicklungschancen des Markts sähen Betreiber u. a. in individuellen und innovativen Wohnkonzepten: So könnten die nächsten Generationen Pflegebedürftiger andere Wohnformen als stationäre Einrichtungen bevorzugen.
"Vielversprechende Möglichkeit", Kapital konjunkturunabhängig anzulegen
Zwar stehe der Markt für Seniorenimmobilien auch vor Herausforderungen, beschreibt PwC. So sei z. B. die Neubauaktivität gering, was mittelfristig zu einem Nachfrageüberhang seitens der Investoren führen könne. Außerdem bestehe die Gefahr, dass der Fachpersonalmangel weiter zunehme. Dennoch sähen die meisten Anleger in den Objekten eine vielversprechende Möglichkeit, Kapital konjunkturunabhängig zu investieren.
Die PwC-Erhebung erfolgte von Mai bis Juni 2021. An der Stichprobe nahmen 24 Unternehmen teil. Unter den Teilnehmenden waren 14 Investoren (58,3 %) und 10 Betreiber (41,7 %).