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Technologische Innovationen in der Pflege

Cluster "Zukunft der Pflege" geht in die nächste Runde

Das Intensivpflegelabor LIFE (Lab for Intensive Care Facility Experience) des OFFIS simuliert ein typisches Einbettzimmer einer Intensivstation mit den dort spezifischen Gegebenheiten wie hoher Last des Personals, Schichtarbeit und hoher Alarmlast.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 2017 geförderte Forschungscluster "Zukunft der Pflege" wird über weitere fünf Jahre mit 20 Millionen Euro Fördersumme fortgeführt, um erzielte technologische Innovationen in der Pflege über die Modellregionen hinaus in die Breite zu tragen. Ziel aller Akteure sei, die Pflege durch den Einsatz digitaler Lösungen zu verbessern und gleichzeitig die Belastung des Pflegepersonals zu reduzieren, teilte das Informatikinstitut OFFIS in dieser Woche mit.

Nach einer erfolgreichen ersten Förderphase über sieben Jahre geht das Forschungsprojekt nun in die zweite Runde. Habe zunächst die Entwicklung und Erprobung neuer digitaler Technologien im Mittelpunkt gestanden, werde nun der Transfer in die breite Praxis forciert. "Uns geht es um eine technologiegestützte, vernetzte Versorgung über verschiedene Pflegesettings hinweg – von der häuslichen Pflege bis zur Klinik. Dafür sollen unter anderem Telepflege und Robotik verstärkt zum Einsatz kommen", beschreibt OFFIS-Vorstand und Wissenschaftlicher Leiter des Pflegeinnovationszentrums (PIZ), Andreas Hein.

Buddy-Konzept soll Wissen direkt in den Pflegealltag weitergegeben

Dazu gehörten etwa robotische Systeme zur physischen Entlastung des Pflegepersonals bei körperlich belastenden Tätigkeiten oder auch Technologien zur Unterstützung der telepflegerischen Versorgung. Beispiele dafür seien eine sensorische Erfassung des Gesundheitszustands eines Pflegebedürftigen, eine Erweiterung der Möglichkeiten des Pflegepersonals durch Augmented Reality sowie der Einsatz von Telepräsenzrobotern.

Ein Kernaspekt des neuen Ansatzes sei das sogenannte Buddy-Konzept. Dabei werden erfahrene Einrichtungen aus dem Cluster mit neuen Partnern zusammengebracht, um diese bei der Einführung innovativer Pflegetechnologien zu unterstützen. "Wir wollen gemeinsam mit den Pflegepraxiszentren ein Mentoring-System etablieren, bei dem das gesammelte Wissen direkt in den Pflegealltag weitergegeben wird", so OFFIS-Vorständin Susanne Boll, die gemeinsam mit Hein das Projekt wissenschaftlich leitet.

Theoriephase  Praxisphase  Evaluation

Um den Transfer zu erleichtern, werde ein mehrstufiges Verfahren angewandt: In einer Theoriephase werden zunächst Erfahrungen aufbereitet und potenzielle Partner identifiziert. Es folgt eine Praxisphase mit konkreter Implementierung und Begleitung. Abschließend werden die Ergebnisse systematisch evaluiert.

Im Rahmen des Clusters "Zukunft der Pflege" werden seit 2017 soziale und technische Innovationen in der Pflege zusammengebracht: Forschung, Wirtschaft und Pflegepraxis arbeiten gemeinsam mit Anwendern an neuen Produkten, die den Pflegealltag erleichtern und verbessern sollen. Als erster Baustein des Pflegeclusters nahm im Juni 2017 ein bisher in Deutschland einmaliges PIZ am OFFIS in Oldenburg seine Arbeit auf. Hier erforschen Ingenieurinnen und Ingenieure gemeinsam mit Pflegewissenschaftlerinnen und Pflegewissenschaftlern der Universität Bremen neue Technologien. Dabei spielen auch ethische, soziale und rechtliche Aspekte eine zentrale Rolle, die von der Universität Oldenburg in den Blick genommen werden.

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