Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) sieht anlässlich des Tags der gesunden Ernährung am Dienstag dieser Woche "großen Handlungsbedarf" beim Thema Mangelernährung vulnerabler Menschen in Kliniken und Pflegeheimen. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), dem Diätverband und seinem Kompetenznetzwerk "Enterale Ernährung" spricht sich der BVMed deshalb für ein verpflichtendes Ernährungsscreening sowie verbindliche Qualitätskriterien für den Versorgungsprozess aus.
Ein Drittel der Patienten mangelernährt
Der aktuelle Ernährungsbericht der DGE im Auftrag des Bundesernährungsministeriums zeige, dass in deutschen Kliniken und Pflegeheimen bis zu 30 Prozent der Patientinnen und Patienten sowie bis zu 25 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner mangelernährt sind.
Besonders relevant sei das Thema für Krebserkrankte, deren Heilungsprozess mit zusätzlichen medizinischen Ernährungstherapien unterstützt werden könne. Krebserkrankungen seien die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Insgesamt lebten hierzulande vier Millionen Menschen mit der Krankheit und jedes Jahr erkrankten mehr als 510.000 neu.
Wie moderne Ernährungstherapie gelingt
Eine Mangelernährung schwäche das Immunsystem, führe zu Muskelabbau und somit zum Verlust wichtiger motorischer Fähigkeiten. Dies wiederum könne Folgeerkrankungen nach sich ziehen oder den Heilungsprozess insgesamt verzögern.
Der Erfolg einer enteralen Ernährungstherapie hängt maßgeblich von der Auswahl, der Applikation und der Menge der Sondenkost ab. Wie Pflegefachpersonen über die frühzeitige Koordination der Ernährungsunterstützung Komplikationen vorbeugen können, lesen Abonnentinnen und Abonnenten in diesem Beitrag.
Wie ein Ernährungsteam am Universitätsklinikum Tübingen erfolgreich gegen Mangelernährung vorgeht, lesen Interessierte in diesem Fachartikel.