Ein im Februar in Bremen gestartetes Modellprojekt zu besseren Arbeitsbedingungen in der beruflichen Pflege sieht die Pflegegewerkschaft BochumerBund als richtigen Schritt an, zukunftsweisende Ansätze zu entwickeln. Die vorgesehenen Maßnahmen im Projekt hätten viel Potenzial, teilte der BochumerBund am Montag mit.
Wiedereinstieg in den Pflegeberuf und interprofessionellen Austausch fördern
Neben individueller Unterstützung und Qualifizierung zum Wiedereinstieg in den Pflegeberuf stehen im Fokus des Modellprojekts auch Fortbildungskonzepte, die Förderung des interprofessionellen Austauschs, die Stärkung von Schnittstellen zwischen den Berufsgruppen sowie der Aufbau einer wertschätzenden Unternehmenskultur.
Des Weiteren finden spezielle Schulungen für Führungskräfte, regelmäßige Supervisionen zum Gesunderhalt und die feste Implementierung kollegialer Beratung und ein Onboarding-Programm statt.
Zusammenarbeit von Wissenschaft, Berufskammern, Gewerkschaft und Berufsverbänden nötig
Das Projekt stehe sinnbildlich für das, was notwendig sei, um die pflegerische Situation in Deutschland zu verbessern: Konkrete Maßnahmen, die auf Studienergebnissen basierten und so direkt dort ansetzen könnten, wo der Mangel oder das Problem liege, argumentierte Katrin Liegmann als Vorstandsmitglied des BochumerBunds.
"Wo Wissenschaftlichkeit Hand in Hand mit praxisnaher Umsetzung geht, zeigt sich, dass dies der richtige Weg für unsere Profession ist: Wir brauchen verlässliche Daten und Analysen, wo die Probleme liegen und konkrete Umsetzung, die weit über Modellprojekte hinausgeht. Und genau dafür braucht es in der Pflege eine professionelle Infrastruktur mit Wissenschaft, Berufskammern, einer starken Gewerkschaft und Berufsverbänden, so kommen wir aus dem Pflegenotstand raus, anders ist es nicht möglich."
Mit den in Bremen anvisierten Maßnahmen seien Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Davon brauche es mehr, um den Herausforderungen in der Pflegeprofession zu begegnen und das Berufsfeld auch langfristig attraktiv zu gestalten.