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Psychische Erkrankungen

Ältere Beschäftigte besonders stark betroffen

Pflegende ab 45 Jahren sind mehr als doppelt so häufig wegen psychischer Erkrankungen krankgeschrieben als der Durchschnitt der Beschäftigten.

Ältere Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialsystem sind mehr als doppelt so häufig wegen psychischer Erkrankungen krankgeschrieben als der Durchschnitt der Beschäftigten in allen Branchen und Altersgruppen. Am stärksten betroffene sind dabei ältere Frauen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.

Hoher Anstieg von Arbeitsunfähigkeitstagen

Demnach waren 2018 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchschnittlich 3 Tage wegen psychischer Probleme krankgeschrieben. Frauen über 45 Jahre waren mit 5 Krankentagen besonders betroffen. Auffallend hoch war der Krankenstand über alle Altersgruppen hinweg mit durchschnittlich 4,4 Ausfalltagen im Gesundheits- und Sozialsystem. In dieser Branche fielen Frauen über 45 Jahre 6,2 Tage aus.

Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdreifacht und ist um 213 % gestiegen.

Stressoren: Zeit- Leistungsdruck, unfaire Entlohnung

Wesentliche arbeitsbezogene Stressoren seien Zeit- und Leistungsdruck, Multitasking, häufige Unterbrechungen, geringe Kontrolle über die Arbeit, unfaire Entlohnung, Monotonie und Arbeitsplatzunsicherheit sowie nicht zuletzt Mobbing und schlechte Führung.

V. a. ältere Beschäftigte zeigten negative Körperreaktionen auf Stress, insbesondere wenn sie nicht über hinreichende Bewältigungsstrategien verfügten. Mit zunehmendem Alter steige die Belastung etwa wegen häufigen Termin- oder Leistungsdrucks.

"Es ist ein Offenbarungseid: Diejenigen, die wir am meisten brauchen, brennen am schnellsten aus. Bessere Arbeitsbedingungen in Gesundheit, Pflege und sozialen Berufen sind überfällig. Wettbewerb und Markt haben in diesen Bereichen nix zu suchen. Leider hat es eine Corona-Pandemie gebraucht, damit sich diese Einsicht langsam durchsetzt."

Das sagte die Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit der Fraktion Die Linke, Jutta Krellmann, vergangenen Samstag. 

Anti-Stress-Verordnung und abschreckende Bußgelder nötig

Es sei höchste Zeit für einen besseren Arbeits- und Gesundheitsschutz in allen Bereichen der Wirtschaft. Die bestehenden Instrumente reichten nicht aus.

"Wir brauchen eine Anti-Stress-Verordnung, die Arbeitgebern klar vorschreibt, wie Beschäftigte vor Stress, Ermüdung und Monotonie zu schützen sind. Außerdem gilt es, die betriebliche Mitbestimmung auszuweiten."

Nötig seien zudem häufigere und zielgerichtetere Kontrollen.

"Hierfür braucht es mehr Personal, digitale Ausstattung und Mut zu abschreckenden Bußgeldern. Hier muss die Bundesregierung, die Länder entsprechend antreiben."

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