Pflegeexperten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) haben 5 Thesen zur „idealen Versorgung kritisch erkrankter Patienten“ veröffentlicht.
„Wir wollen damit die fachliche Diskussion um die notwendige Anzahl von Fachpflegenden in der Intensivmedizin schnellstmöglich weiter vorantreiben“, sagte Tilmann Müller-Wolff, Sektionssprecher der DIVI-Sektion Pflegeforschung und Pflegequalität sowie Akademieleiter der Regionale Kliniken Holding in Ludwigsburg.
Die Expertenthesen im Überblick
- These 1: Fachpflegende in Deutschland müssten weiterhin in "Theorie und Praxis der Intensivmedizin" ausgebildet werden. Sonderqualifikationen für den Umgang mit Patienten, Geräten und pharmakologischen Interventionen seien in Weiterbildungen oder Masterstudiengängen zu erwerben.
- These 2 stütze sich auf die Strukturempfehlungen der DIVI zur Ausstattung von Intensivstationen. Diese seien Bedingungen dafür, dass Intensivpflege überhaupt wirksam erbracht werden könne.
- These 3 weist auf die Notwendigkeit einer regelmäßigen Fortbildung der Pflegenden hin. Nur durch regelmäßige Trainings sei eine Versorgung nach den neuesten Erkenntnissen aus Medizin, Pflege- und Bezugswissenschaften zu gewährleisten.
- These 4: Nicht nur ein regelmäßiges Training, sondern auch die Übertragung von Handlungsfeldern, z.B. die Beatmungstherapie, das Entlassmanagement und die Steuerung der Medikation, an die Pflegenden trage zu einer besseren Intensivpflege bei.
- These 5: Intensivpflege funktioniere nicht ohne eine "Zusammenarbeit auf Augenhöhe" mit anderen Disziplinen und Berufsgruppen.