Der AWO Bundesverband hat ein bundesweites Modellprojekt in vier stationären und zwei ambulanten Pflegeeinrichtungen gestartet, um sich für Schwule, Lesben und andere sexuelle Minderheiten zu öffnen.
Zentraler Ansatzpunkt ist eine pflegewissenschaftlich fundierte Schulung der Mitarbeitenden, um sie für die Bedürfnisse, Ängste und Diskriminierungserfahrung der Zielgruppe zu sensibilisieren. Weiter sollen die Einrichtungen ihre Offenheit für lesbische, schwule sowie bi-, trans- und intersexuelle Pflegebedürftige nach außen kommunizieren und spezifische Kulturangebote entwickeln. Das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erarbeitet hierzu einen Lehrplan.
Bund finanziert Projekt
Das Modellprojekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die Ergebnisse sollen nach der Evaluation allen Pflegeverbänden zur Verfügung stehen. Die Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren, der Dachverband Lesben und Alter, der Intersexuelle Menschen Bundesverband, der Bundesverband Trans* und das Bisexuelle Netzwerk beraten die AWO bei der Umsetzung des Projekts.
Die AWO unterhält bundesweit 18.000 Einrichtungen für die Altenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe und Beratungen unterschiedlicher Art. Sie beschäftigt 211.727 hauptamtliche Mitarbeiter.