Auf Deutschlands Intensivstationen zeichnet sich ein "gravierender Mangel an Pflegepersonal" ab. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) hingewiesen und an die Politik appelliert, die Rahmenbedingungen für die Intensivpflege neu zu ordnen. Arbeitsbedingungen, Pflegeschlüssel und Bezahlung müssten deutlich verbessert werden. Um Personalmangel zu vermeiden, fordert die DGIIN ein separates Pflegebudget.
Schon heute zeige sich, welche Konsequenzen der zunehmende Personalmangel habe. Eine Online-Umfrage unter Weiterbildungsbefugten für Intensivmedizin habe ergeben, dass in den vergangenen Monaten auf rund drei viertel der deutschen Intensivstationen Betten gesperrt werden mussten – in 22 Prozent der Fälle sogar täglich.
Außerdem belege die Umfrage, dass die Personalvorgaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin von eins zu zwei nicht eingehalten werden könnten: Tagsüber müsse eine Pflegekraft 2,5 bis 2,6 Patienten versorgen, nachts sogar durchschnittlich 3,1. Lediglich 18 Prozent der Befragten gaben an, dass die Notfallversorgung nicht beeinträchtigt gewesen sei.