Die Pflege soll nach Ansicht von Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheits- und Sozialminister in Nordrhein-Westfalen (NRW), eine Vertretung im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) erhalten. In dem Gremium, das weitgehende Entscheidungen für das Gesundheitswesen trifft wie Personalvorgaben in Krankenhäusern, säßen zwar Krankenhausvertreter, aber nicht die Pflegedirektoren, bemängelte Laumann bei der Preisverleihung "Deutschlands beste Pflegeprofis" des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) am Donnerstagabend im Berliner Reichstagsgebäude.
Auch die Krankenkassen säßen im G-BA nicht mit ihren Pflegeexperten, sagte Laumann. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bildet die dritte Bank. "Die Ärzte sind sehr gut vertreten. Die Pflege sitzt nicht mit am Tisch", kritisierte Laumann und stellte klar: "Das kann so nicht bleiben."
Die Pflege solle in NRW eine starke Interessenvertretung erhalten, sagte Laumann. Der Koalitionsvertrag dort sieht eine Abstimmung unter den beruflich Pflegenden vor zwischen der Einrichtung einer Kammer und dem sogenannten "bayerischen Modell". Laumann hat in der Vergangenheit keinen Hehl daraus gemacht, dass er eine Kammer bevorzugt.
