Aus Sicht des Bundesgesundheitsministers Hermann Gröhe müssen deutsche Krankenhäuser Hygienevorschriften noch gewissenhafter umsetzen. „Patientinnen und Patienten erwarten zu Recht, dass sie im Krankenhaus gut versorgt werden", sagte Gröhe anlässlich des heute in Berlin stattfindenden Tag der Patientensicherheit mit dem Schwerpunkt Infektionsprävention. Der Minister verwies aber auch auf die Fortbildung des medizinischen Fachpersonals und die Rolle von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin. „Nur durch eine gemeinsamen Kraftanstrengung in Krankenhäusern, Arztpraxen, in Forschungseinrichtungen, Pharma-Unternehmen und Behörden kann es gelingen, resistente Krankheitserreger erfolgreich zu bekämpfen und die Patientensicherheit nachhaltig zu verbessern."
Um die Zahl der vermeidbare Infektionen zu reduzieren, hat das Bundesministerium dieses Jahr einen 10 Punkte-Plan vorgelegt. Danach erhalten Krankenhäuser künftig eine finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt 365 Millionen Euro, mit dem Ziel, zusätzliches Hygienefachpersonal einzustellen und auszubilden.
Den Forderungen des Deutschen Pflegerats, mehr Pflegefachpersonen einzustellen kommt der Gesetzgeber damit nicht nach. Auch bleibt offen, wie die Patientensicherheit in stationären Pflegeeinrichtungen gewährleistet werden soll. Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats, betont in diesem Zusammenhang, dass „die vom neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff erhoffte Verbesserung der pflegerischen Versorgung, ohne eine angemessene Personalausstattung, scheitern wird". Er bekräftigt damit die Position des DBfK, welche die immer häufiger auftretenden nosokomialen Infektionen im Personalmangel begründet sieht. „Der Gesetzgeber muss im Sinne der Patientensicherheit nachbessern", erklärt Westerfellhaus am Tag der Patientensicherheit.