Der GKV-Spitzenverband und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) haben sich auf eine Corona-Prämie für Pflegekräfte im Krankenhaus geeinigt. Das Konsenspapier liegt Gesundheitsminister Jens Spahn seit einer Woche vor und sieht die Bereitstellung von 100 Millionen Euro für Prämien von bis zu 1.000 Euro an Pflegekräfte vor, die durch die Versorgung von Covid-19-Patienten besonders belastetet waren. Die Auswahl der anspruchsberechtigten Pflegekräfte und die Definition der Prämienhöhe obliegt dem Krankenhausträger in Abstimmung mit den Betriebsräten. „Die Prämie soll als einmalige Sonderleistung steuer- und sozial-versicherungsabgabenfrei erfolgen“, unterstreicht Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband.
Die Mittel aus dem 100-Millionen-Euro-Topf erhalten Krankenhäuser, die bis zum 30. September 2020 eine bestimmte Mindestzahl von Covid-19-Fällen vorweisen können. „Die Zuordnung der Mittel für Corona-Prämien auf Krankenhäuser soll zu je 50 Prozent nach pandemiebedingter Belastung und bedarfsgerecht nach vorhandenem Pflegepersonal ausgestaltet werden“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von DKG und GKV. Die Berechnung liegt voraussichtlich beim InEK, an das die Kliniken seit Beginn der Pandemie entsprechende Leistungsdaten übermitteln. „Mit diesem Konzept wird der Weg freigemacht, an bis zu 100.000 Mitarbeiter eine Anerkennungsprämie zu leisten“, erklärt DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum dazu. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der rund 2.000 Akutkliniken Prämien auszahlen kann.
Das Geld kommt aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds, der im Wesentlichen aus Beitragsmitteln der GKV-Versicherten finanziert wird. Jens Spahn muss die Einigung nun in ein Gesetz gießen. Die Privaten Krankenversicherer sollen sich ebenfalls an den Prämien beteiligen, fordern GKV und DKG. Ebenfalls appellieren Kassen und Kliniken an die Bundesländer, die Prämien um 500 Euro aufzustocken.
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