• 24.02.2023
  • Praxis
Modellhafte Implementierung

Der Expertenstandard in der Praxis

Ohne zahnärztliche Expertise ist es schwer, Mundgesundheit zu erhalten und zu fördern. 

Die Schwester Der Pfleger

Ausgabe 3/2023

Seite 26

Der Expertenstandard „Förderung der Mund­gesundheit in der Pflege“ erwies sich im Praxisprojekt als gut umsetzbar. Gleichzeitig bestätigte sich, was auch während der interpro­fessionellen Entwicklung des Expertenstandards betont wurde: Ohne zahnärztliche Expertise ist es schwer, Mundgesundheit zu erhalten und zu fördern. 

Die modellhafte Implementierung des Expertenstandards „Förderung der Mundgesundheit in der Pflege“ in 25 Einrichtungen des Gesundheitswesens erfolgte von September 2021 bis Juni 2022. Von ursprünglich 30 beteiligten Einrichtungen mussten fünf das Projekt vorzeitig beenden. Beteiligt waren Einrichtungen der stationären Langzeitpflege, der ambulanten Pflege, Krankenhäuser unterschiedlicher Größe sowie Einrichtungen der Eingliederungshilfe und der Versorgung von Menschen mit Demenz. Die Resonanz auf den Aufruf des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) zur Beteiligung war groß, weshalb nicht allen Einrichtungen eine Mitwirkung ermöglicht werden konnte. Die Ergebnisse der modellhaften Implementierung wurden am 30. September 2022 auf dem 24. DNQP-Netzwerkworkshop vorgestellt und in sechs Arbeitsgruppen mit etwa 200 Teilnehmenden aus den unterschiedlichen pflegerischen Settings diskutiert.

Wissenschaftsbasiertes Wissen nutzbar machen

Eine modellhafte Implementierung dient vor allem der Erprobung der Praxistauglichkeit und Akzeptanz eines neuen Expertenstandards. Es werden Erkenntnisse gewonnen, wie sich der Expertenstandard in unterschiedlichen Settings bei unterschiedlichen Zielgruppen umsetzen lässt.

Die Akzeptanz entscheidet sich daran, wie glaubwürdig und praxisrelevant die im Expertenstandard enthaltenen Empfehlungen sind. Dies lässt sich zum einen an den erreichten Zielerreichungsgraden im Audit festmachen, das zum Ende des Projekts von allen Einrichtungen durchgeführt wird, und zum anderen an den Berichten der Projektbeauftragten, inwiefern sich die Kriterien des Expertenstandards in der Praxis umsetzen lassen.

Ein Expertenstandard wird nach einer modellhaften Implementierung nicht geändert, sondern vielmehr werden in einem abschließenden Bericht Hinweise gegeben, wo und unter welchen Bedingungen er umsetzbar ist. Dies kann dazu führen, dass unterschiedliche Umsetzungsbeispiele für ambulante Pflegedienste und Krankenhäuser beschrieben werden.

Die modellhaften Implementierungen geben dem DNQP wichtige Hinweise auf die Wirksamkeit des methodischen Vorgehens zur Implementierung von Expertenstandards mit Blick auf den Theorie-Praxis-Transfer. Dabei geht es darum, die wissenschaftsbasierten Erkenntnisse in handlungsleitendes Wissen zu verwandeln. Einen Großteil dieser Verwandlung von einer wissenschaftlichen Empfehlung hin zu einer handlungsleitenden Empfehlung für die Praxis übernimmt bereits die Expertenarbeitsgruppe, indem sie ergänzend zu den sehr kurz gefassten Expertenstandardkriterien erläuternde Kommentierungen verfasst. Zudem werden bei jeder modellhaften Implementierung in den einzelnen Einrichtungen weitere Konkretisierungen vorgenommen, um das abstrakte Niveau der Expertenstandards an die individuellen Vorgehensweisen in den jeweiligen Einrichtungen anzupassen.

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