• 26.01.2023
  • Praxis
Projekt "Station der Zukunft"

Abläufe auf den Kopf gestellt

Am Sana-Klinikum Remscheid hat eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe Ideen für eine „Bilderbuchstation“ erarbeitet,

Die Schwester Der Pfleger

Ausgabe 2/2023

Seite 38

Am Sana-Klinikum Remscheid hat eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe Ideen für eine „Bilderbuchstation“ erarbeitet, um Mitarbeitende in der Pflege zu entlasten und eine hohe qualitative Patientenversorgung zu gewährleisten. Daraus entstand das Projekt „Station der Zukunft“. 

Am Sana-Klinikum Remscheid zeigte sich Anfang 2022: Einige Stationen waren überlastet und die Beschäftigten in der Pflege hatten das Gefühl, nicht auf Augenhöhe mit anderen Berufsgruppen zu arbeiten. Hinzu kamen erhöhte Krankenstände infolge der Coronapandemie und teilweise ineffiziente Prozesse rund um die Patientenversorgung.

Daraus erwuchs der Wunsch, sich auf den Stationen verbessern zu wollen. Ein gemein­sames Brainstorming der Pflegedirektion mit den Mitarbeitenden im März des Vorjahrs zeigte, dass auf keiner Station alle Abläufe zufriedenstellend sind. Funktioniert auf einer Station die Zusammenarbeit mit dem ärztlichen und therapeutischen Team, sind auf einer anderen die Visitenzeiten verbindlicher geregelt und auf wieder einer anderen Station bilden Stationsleitung und Mitarbeitende ein perfekt eingespieltes Team.

Ideen gesammelt, alte Strukturen aufgelöst

Aus dieser Situation heraus entstand die Idee einer „Station der Zukunft“. Eine Arbeitsgruppe aus Führungspersonal und Pflegenden ohne Führungserfahrung nahm sich diesem Vorhaben an, um die Meinungen vieler Interessengruppen zu berücksichtigen. Ziel war, Vorreiter für weitere Stationen im Klinikum und dann für andere Kliniken in Deutschland zu werden.

Diese Idee hat im Rahmen der erweiterten Zukunftsprojekte im Klinikum Geschäftsführung und Krankenhausleitung den Anstoß gegeben, die Ergebnisse der pflegerischen Arbeitsgruppen mit anderen bestehenden strategischen und operativen Projekten zu verzahnen. Dabei sind v. a. die Projekte zur Digitalisierung maßgeblich für den Erfolg einer Zukunftsstation.

In der Auftaktsitzung der neu gegründeten Arbeitsgruppe sollten alle Teilnehmenden für eine erste Ideenfindung zunächst die Augen schließen und träumen. Das hat für Schmunzler gesorgt, aber auch einen sehr kreativen Prozess in Gang gesetzt. Zahlreiche Ideen wurden gesammelt, alte Strukturen aufgelöst und viele Abläufe auf den Kopf gestellt.

Der Ideensammlung folgte eine Ist-Analyse, die die Abläufe, die Visiten- und Diagnostikzeiten, den Pflegequalifikationsmix, die Pflegequalität, die Demenz- und Delir-Präventivmaßnahmen, die bereits im Einsatz befindlichen technischen Hilfsmittel und den Stand der Digitalisierung umfasste. Die Arbeitsgruppe überprüfte auch alle bereits gut funktionierenden Prozesse und fasste zusammen, welche dieser Strukturen integrative Bestandteile der Station der Zukunft sein sollten.

Wichtig war den Teilnehmenden, für Digitalisierung und technische Innovationen alle Berufsgruppen in den Blick zu nehmen und zu entlasten: Die Digitalisierung von Prozessen sollte nicht dazu führen, den Arbeitsaufwand von einer Schulter auf die andere zu verlagern. Vielmehr galt es, die Zufriedenheit aller zu steigern sowie die Patientinnen und Patienten (im Folgenden: Patienten) ganzheitlich und gut zu versorgen (Textkasten: Fragestellungen zur Station der Zukunft).

Neue Prozesse erproben

Innerhalb weniger Sitzungen entstanden konkrete Ziele (Tab. 1), die zum einen teilweise schon in der Umsetzung sind und zum anderen Teil einer Vision angehören, deren Umsetzungszeitpunkt in den nächsten drei bis fünf Jahren liegt.

Aktuell laufen die Aktivitäten zur Station der Zukunft auf zwei Stationen als Pilotprojekte – in der Neurologie mit Stroke Unit und in der Inneren Medizin. Hier erproben die Mitarbeitenden neue Prozesse und Konzepte, um diese dann sukzessive auf andere Klinikbereiche zu übertragen. Die Station der Zukunft soll nicht nur das Personal entlasten, sondern auch eine hohe qualitative und ganzheitliche Patientenversorgung gewährleisten. Beide Faktoren sind auch dem ärztlichen, therapeutischen und weiterem medizinischen Personal sehr wichtig und sorgen so dafür, dass alle Beschäftigten im Klinikum an einem Strang ziehen.

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