• 29.01.2018
  • Praxis
Infektionsschutz

Wann welche Schutzkleidung?

Die Schwester Der Pfleger

Ausgabe 2/2018

Seite 38

Wer Kontakt zu erkrankten Personen hat, kommt auch mit potenziell infektiösem Material in Berührung. Die passende Schutzkleidung trägt dazu bei, das Infektionsrisiko zu minimieren. Doch wann sind welche Maßnahmen erforderlich?

Einmalhandschuhe

Nicht-sterile medizinische Einmalhandschuhe tragen Pflegende immer dann, wenn sie damit rechnen, mit Körpersekreten sowie potenziell infektiösem Material in Berührung zu kommen. Das können zum Beispiel Blut, Wundexsudat, Erbrochenes oder Ausscheidungen sein. Handschuhe sind nicht nur im direkten Patientenkontakt erforderlich, sondern auch bei Handkontakt zu Geräten, Instrumenten oder Oberflächen, die sichtbar oder wahrscheinlich mit bestimmten Krankheitserregern kontaminiert sind.

Ein Wechsel der Einmalhandschuhe ist erforderlich, wenn der Handschuh sichtbar verschmutzt oder beschädigt ist, oder auch, wenn man vom kontaminierten in den sauberen Bereich wechselt. Zudem sind die Einmalhandschuhe immer zu erneuern, sobald man sich einem neuen Patienten zuwendet. Grundsätzlich sollte die Tragezeit so kurz wie möglich gehalten werden.

Wichtig: Einmalhandschuhe bieten keinen absoluten Infektionsschutz! Sie können mikroskopisch kleine Löcher aufweisen, durch die Mikroorganismen an die Haut gelangen können. Deshalb unbedingt vor und nach Gebrauch die Hände desinfizieren!

Langärmelige Schutzkittel

Einen Schutzkittel sollten Pflegende dann anlegen, wenn sie bei der Patientenversorgung mit einer Kontamination ihrer Arbeitskleidung rechnen. Das ist zum Beispiel bei isolierten Patienten der Fall, die einen multiresistenten Erreger aufweisen.

Der Schutzkittel sollte langärmelig, flüssigkeitsdicht und am Rücken verschließbar sein. Für einen ausreichenden Schutz sollte der Kittel außerdem bis über die Knie reichen. Zu wechseln ist ein Kittel nach Kontamination oder wenn die Pflegeperson sich einem anderen Patienten zuwendet. Ein Schutzkittel sollte grundsätzlich immer nur bei einem Patienten zum Einsatz kommen.

Ist die Versorgung des Patienten abgeschlossen, kann der Kittel im Abfalleimer des Patientenzimmers entsorgt werden.

Wasserabweisende Schutzschürzen

Bei manchen Tätigkeiten sollten Pflegende eine wasserdichte Einmal-Schutzschürze aus PE-Folie anlegen. Das ist immer dann sinnvoll, wenn sie in engem Körperkontakt mit einem Patienten kommen oder wenn sie mit dem Verspritzen von infektiösen Stoffen/Aerosolen oder dem Durchfeuchten der eigenen Kleidung rechnen müssen. Das kann der Fall sein, wenn Pflegende einen Patienten duschen, seinen Verband oder seine stark verschmutzte Wäsche wechseln.

Einmal-Mund-Nasen-Schutz

Einen Mund-Nasen-Schutz legen Pflegende zu ihrer eigenen Sicherheit immer dann an, wenn sie Gefahr laufen, flüssig- infektiöses Material einzuatmen – beispielsweise bei Grippe-Patienten oder erbrechenden Norovirus-Erkrankten. Er bietet auch Schutz bei engen Patientenkontakten vor verspritztem Blut oder Spritzern anderer Körpersekrete.

Außerdem ist der Mund-Nasen-Schutz bei aseptischen Maßnahmen für die Sicherheit der Patienten wichtig, wenn Pflegende zum Beispiel bei einer Gelenkpunktion assistieren. Er schützt Patienten vor Mikroorganismen aus dem Mund-Rachen-Raum der Beschäftigten, die beim Sprechen und Husten abgegeben werden.

Der Mund-Nasen-Schutz ist zu wechseln, wenn er feucht ist, oder auch, wenn er bereits zwei Stunden getragen wurde. Wichtig ist, den Mund-Nasen-Schutz nicht beliebig herunterzuklappen und dann bei Bedarf wieder aufzusetzen. Denn auch heruntergeklappt kann er kontaminieren und bietet dann keinen Schutz mehr. Nach Gebrauch ist er direkt zu entsorgen.

Augen-Schutzbrille als Spritzschutz

Mit einer Schutzbrille oder einem Augenschild schützen Pflegende sich, wenn sie mit der Bildung infektiöser Aerosole oder dem Verspritzen von infektiöser Flüssigkeit oder chemischen Gefahrenstoffen rechnen müssen – etwa, wenn sie einen Patienten absaugen oder sie mit einem ätzenden Desinfektionsmittelkonzentrat hantieren.

Bei einigen Erkrankungen können deren Erreger über die Augenbindehaut übertragen werden. Hier muss der Atemschutz mit einer Schutzbrille kombiniert werden, um eine Infektion über diesen Weg zu vermeiden.

Wasserabweisende Schutzschürzen

Bei manchen Tätigkeiten sollten Pflegende eine wasserdichte Einmal-Schutzschürze aus PE-Folie anlegen. Das ist immer dann sinnvoll, wenn sie in engem Körperkontakt mit einem Patienten kommen oder wenn sie mit dem Verspritzen von infektiösen Stoffen/Aerosolen oder dem Durchfeuchten der eigenen Kleidung rechnen müssen. Das kann der Fall sein, wenn Pflegende einen Patienten duschen, seinen Verband oder seine stak verschmutzte Wäsche wechseln.

Tipp

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Modul "Arbeitsschutz" sowie im Modul "Maßnahmen der Standardhygiene" (Pflichtunterweisungen). shop.bibliomed.de/e-learning.h

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