Mit einem "Pflegerischen Sofortprogramm" wollen die Grünen in Baden-Württemberg die Garantie für eine gute Pflege im Land gewährleisten. Ein entsprechendes Positionspapier hat die Fraktion in der Vorwoche auf ihrer Klausurtagung beschlossen. Darin enthalten sind u. a. Maßnahmen, um Pflegepersonal "deutlich" zu entlasten und die akademische "Karriere am Bett" zu fördern.
Ziel: 10 % mehr Auszubildende
So steht noch im Frühjahr dieses Jahres eine "Dialogoffensive Pflege" an. Verbände, Gesundheitseinrichtungen und Ausbildungsträger sollen Vorschläge erarbeiten, "damit dauerhaft und langfristig mehr junge Menschen in Baden-Württemberg den Berufsweg Pflege einschlagen". Das Ziel sei, 10 % mehr Auszubildende im In- und Ausland zu gewinnen.
Leasing in der Pflege wollen die Grünen beenden – auch auf Bundesebene. Stattdessen sollen Initiativen zur Fachkräftesicherung ausgebaut und z. B. Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessert werden.
Das beschleunigte und vereinfachte Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegefachpersonen soll weiter ausgebaut werden. Ein "Faircare Gütesiegel" soll zudem die Vermittlung von ausländischem Betreuungspersonal verbessern. Ein Ziel, das die Grünen ebenfalls auf Bundesebene voranbringen wollen.
Aufgaben und Rollen für neue Berufsbilder definieren
Außerdem sind Anreize für Wiedereinsteigende und Pflegende geplant, um sie in ihrem Beruf zu halten.
Auch sollen Pflegende mehr Verantwortung erhalten. Das bedinge mehr praktische Möglichkeiten für akademisierte Pflegende in der Patientenversorgung. "Karriere am Bett" wollen die Grünen zum Standard machen. Für die dann höher qualifizierten Pflegefachpersonen müsse sich dies auch in höheren Gehältern niederschlagen. Neue Berufsbilder wie die Community Health Nurse oder weitere Qualifikationsstellen müssten eine adäquate Aufgabe und Rolle in der Versorgung einnehmen können.