• Pflegeimpuls
Stationsweihnachtsfeier

Die besten Tipps für die Last-Minute-Weihnachtsfeier

Praktische Tipps für eine spontane, stimmungsvolle Weihnachtsfeier auf Station – von Deko über Essen bis Unterhaltung.

Weihnachten steht vor der Tür – und die Stationsfeier ist noch nicht geplant? Kein Grund zur Panik! Mit unseren Last-Minute-Ideen wird das Fest trotzdem stimmungsvoll. Ob einfache Deko, schnelle Snacks oder kreative Spiele: Hier gibt's Tipps, die auch im Schichtbetrieb funktionieren.

Gefühlt kommt Weihnachten jedes Jahr ein wenig früher. Klagte das Team nicht eben noch über die ständig ausfallende Klimaanlage? Wurden nicht eben noch Ideen für den Herbsttrip ausgetauscht? Und doch hängt in der Eingangshalle schon der Adventskranz. Kurze Frage ans Team: Hat eigentlich irgendwer daran gedacht, eine Weihnachtsfeier zu organisieren? Ups.

"Wer jetzt kein Haus hat, baut keines mehr", schreibt Rilke. Wer jetzt also feierlos ist, der wird es lange bleiben? Denn schließlich: Restaurants sind längst ausgebucht, keine Bowlingbahn wird noch Platz für eine große Runde spielwütiger Pflegekräfte freimachen können. Aber deshalb das Feiern bleiben lassen? Nichts da!

Hier kommen die Last-Minute-Ideen für eine erinnerungswürdige, stimmungsvolle Weihnachtsfeier auf Station.

1.) "Es ist für uns eine Zeit angekommen": Das richtige Zeitfenster

Einen Termin finden

Wer jetzt noch ein adventliches Zusammensein organisieren will, ist versucht, den Zeitpunkt möglichst spät anzusetzen. Denn schließlich: Jeder zusätzliche Tag bis zur Feier gibt mehr Puffer für die Planung. Doch der Ansatz ist gefährlich: Je näher Weihnachten rückt, desto mehr geraten viele Kolleginnen und Kollegen in Stress. Geschenke kaufen, Weihnachtsessen besorgen, Karten schreiben. Für eine berufliche Weihnachtsfeier fehlen dann oft Zeit und Nerven. Besser: Jetzt so rasch wie möglich ansetzen. So kurzfristig geplant, erwartet ohnehin niemand das perfekt ausgestaltete Event.

Herausforderung Schichtbetrieb

Am besten eine Uhrzeit finden, zu der jede Kollegin, jeder Kollege zumindest für eine kurze Weile dabei sein kann. Die Kolleginnen und Kollegen vom Nachtdienst vor ihrer Schicht, die Spätdienstler danach. Bitte bedenken: Auch die Kolleginnen in Elternzeit freuen sich sicher über eine Einladung – und ein Wiedersehen in weihnachtlichem Ambiente. Und warum nicht auch Ärztinnen und Ärzte dazu bitten? So manches Fremdeln verflüchtigt sich bei Punsch und Zimtduft.

2.) "Alles sieht so festlich aus": die Deko

Scandi-Look statt Engelsflügel

Zunächst gilt: Die Dekoration darf zum Haus und zum Team passen. Statt Putten und Plüsch kann – gerade in einer ohnehin modern gestalteten Einrichtung – auch ein cleaner, leicht skandinavischer Look Weihnachtsstimmung verbreiten. Dafür reichen hübsche Kerzen (vorher mit Brandschutzbeauftragten sprechen!), etwas Tannengrün, schöne Schälchen fürs Gebäck. Eine kitschige Weihnachtsdekoration auf Engel komm raus ist kein Garant für Adventsstimmung.

Auf Muster setzen!

Die Einrichtungsprofis der Eventagentur Deko & Design aus der Nähe von Heilbronn sagen: Traditionelle Weihnachtsfarben wie Rot, Grün und Gold eignen sich ebenso gut für eine Firmen- oder Abteilungsweihnachtsfeier wie unkonventionellere Farbkombinationen. Ihr Tipp: Mit gemusterten Elementen wie einer karierten Tischdecke oder gestreiften Geschenkbändern lassen sich im Handumdrehen schöne Akzente setzen.

Für Do-it-yourself-Bastler: Kartoffelkranz made in Great Britain

Wer dennoch Muße für eine Weihnachtsbastelei hat, dem sei hier ein besonderer und nachhaltiger Tipp verraten. Er stammt von der altehrwürdigen britischen National Garden Scheme, einer Stiftung, deren Mitgliedsgärten jedes Jahr für wohltätige Zwecke geöffnet werden.

Es braucht: eine große feste (rohe!) Kartoffel, möglichst hölzerne Zweige (etwa Tanne oder Fichte, aber auch Rosmarin oder Lorbeer eignen sich. Nur bitte keine Eibe, da giftig!) und etwas zusätzliches Dekozubehör. Die Zweige leicht mit einem Messer anspitzen, rundherum in die Knolle stecken. Eventuell die Löcher mit einem Schaschlikspieß vorbohren. Etwas Rot dazu (Schleifen oder Hagebutten ins Tannengrün binden) – fertig ist der Kranz. Die visuelle Anleitung gibt es hier. Mit etwas zusätzlich eingespicktem Draht lässt sich der Kranz auch wunderbar an der Stationstür aufhängen, ansonsten dekorativ auf die Tischmitte legen. Ein paar Tage nach der Feier sollte das Gebilde aber besser nach draußen umziehen – Müffelgefahr! (An der kühlen Luft müsste das Gebilde den britischen Gartenexperten zufolge aber die ganze Adventszeit über durchhalten).

3.) "Nüsse und Mandelkern": das Essen

Hand aufs Herz: Darauf freuen sich doch alle, die eine – und sei es auch eine noch so kleine – Weihnachtsrunde besuchen. Manch einer lässt das Mittagessen ausfallen, wenn nachmittags die Weihnachtsfeier lockt.

Ran an den Herd!

Ein Alltime-Favourite-Rezept für eine sättigende, wärmende Suppe mit Blumenkohl (die noch jeden glücklich gemacht hat), lieferte einst die Journalistin Okka Rohd in der Süddeutschen Zeitung. Tipp: Mit pflanzlicher Sahne zubereitet ist sie auch für die Veganer im Team geeignet. Zuhause vorkochen, in Frischhaltedosen mitbringen, in der Mikrowelle aufwärmen. Oder ein kleines Weihnachtskochevent daraus veranstalten: Die einen schnippeln, die anderen rühren, die nächsten brutzeln die Croutons. Und dass Blumenkohl mit seinem hohen Gehalt an Antioxidanzien auch noch gesund ist, dürfte auch jede Ernährungsberaterin im Team glücklich machen.

Das vermutlich beste Lebkuchenrezept stammt aus der Schweiz, genauer: aus einem Aargauer Rezeptbuch, wiederentdeckt von der ambitionierten Instagram-Hobbyköchin Frau Linda: Für den Teig Mehl, Zucker, Lebkuchengewürz, Kakaopulver und Backpulver verrühren, Milch und Öl darunter mischen. Im Ofen bei 180 Grad etwa eine halbe Stunde backen – Schokokuchenglasur rübergeben (aber kein Muss). In einem verschlossenen Gefäß im Kühlschrank bleibt er "locker eine Woche feucht und saftig", sagt Linda. "Aber eigentlich ist der vorher schon weg." Wird auf der Stationsweihnachtsparty nicht anders sein. Versprochen. Genaue Mengenangaben bei Frau Linda.

Oder auch: Der Herd bleibt kalt

Hier kommt der Reminder für alle, die angesichts der Rezepte Herzrasen bekommen: Nein, keine Weihnachtsfeier braucht Selbstgekochtes oder Selbstgebackenes. Sie lebt doch gerade davon, dass Menschen ihren Stress mal für ein paar Minuten, vielleicht gar zwei, drei Stunden vergessen können. Das gilt auch für die Organisatoren.

Deshalb: Keine Scheu vor Dominosteinen und Lebkuchenherzen aus dem Supermarkt. Raus damit aus den Tüten, hineingegeben in verschiedene Schüsseln, vielleicht auch auf eine Etagere drapiert – etwas gemustertes Geschenkband darüber geschlängelt oder – für den besonders weihnachtlichen Glamour – etwas Glitzerkakao darüber gestreut. Dazu noch etwas Weingummis – fertig ist die Candybar à la rash-rash.

4.) "Eine Muh, eine Mäh, eine Tätärätätä": Die Spiele sind eröffnet

Eine Weihnachtsfeier braucht nicht zwingend Spiel und Unterhaltung. Zusammensitzen, sich austauschen, Stollen genießen – das allein macht schon Freude. Dennoch Lust auf ein paar Aktionen? Oder auf den etwas originelleren Touch? Dann kommen hier die Tipps für Unterhaltungswütige:

Einen Weihnachtsmann beauftragen!

Nun nicht zwingend bei einer Agentur (wir denken budgetfreundlich) – sondern per aufmerksamen Blick ins Kollegium. Wer tut sich übers Jahr besonders gern mit (mehr oder weniger guten) Witzen hervor, wer schwärmt von seiner Zeit in der Schultheater-AG, wer hat eine besonders brummige Stimme? Aber hallo, die Starbesetzung ist gefunden! Ein roter oder brauner Mantel (wahlweise der weite, orangefarbene Poncho der Stationsleiterin) übergeworfen, die rote Mütze der Auszubildenden aufs Haupt (vorher fragen, versteht sich – die Auszubildende ebenso wie den Weihnachtsmann). Ob der Santa Claus dann sprücheklopfend die kleinen, lustigen Ereignisse des Jahres zusammenfasst, die denkwürdigsten Momente und die absurdesten Fragen von Patientinnen wie Patienten räsoniert oder auch einfach nur Jingle-Bells-singend Mandarinen verteilt – es wird eine Freude (und wenn er wieder den Mallorca-Witz vom letzten Sommer erzählt, dann sei ihm das doch großherzig verziehen, oder?).

Wichteln – der Klassiker der Weihnachtsaktivitäten

Ob liebevoll ausgesuchte Kleinigkeiten, selbstgemachte Köstlichkeiten – oder das unbrauchbare Gimmick der Pflegemesse vom vergangenen Jahr: Eine Geschenkeaustauschrunde macht jede Weihnachtsfeier zum Happening. Keine Idee, was sich verschenken lässt? Dann einfach den kommenden Pflegeimpuls abwarten. 

Königsdisziplin Quizrunde

Zugegeben, für ein Quiz braucht es etwas mehr geistige Anstrengung im Vorfeld. Doch gerade die Vorbereitung kann auch sehr viel Spaß machen, berichtet Intensivfachpflegerin Pola Gülberg aus Ebersberg in ihrer SZ-Kolumne Auf Station. Sie hat vergangenes Jahr selbst ein Quiz organisiert: Kleine Details von medizinischen Geräten fotografiert – und das Kollegium raten lassen, um welche Apparaturen es sich handelt. Auch ein Buchstabensalat mit medizinischen Begriffen gehörte zum Spiel, ebenso ein Abkürzungsraten. Das Ergebnis? "Viel Applaus und Gelächter", so Gülberg. 

Die Weihnachtsfeier unter ein besonderes Thema stellen

Ja, auch für einen solchen Ansatz ist vorab etwas mehr Überlegung notwendig. Dafür kann die Feier aber besonders originell werden. Vielleicht helfen diese Anregungen:

  • In diesem Jahr eine neue Kollegin oder einen neuen Kollegen aus Kroatien oder Lettland im Pflegeteam begrüßt? Dann gehören baltische oder dalmatinische Snacks auf den Tisch oder Bräuche ins Programm. Oder die neuen Kolleginnen und Kollegen dürfen erzählen, wie Weihnachten in ihrem Land gefeiert wird.
  • Das Krankenhaus oder das Pflegeheim feiert 33-jähriges Bestehen? Dann alles mit der Zahl 3 oder 33 bestücken: drei Kerzen auf jedem Tisch, drei Girlanden, drei Lebkuchenherzen pro Miniteller.
  • Die langjährige Pflegekraft, die im kommenden Jahr in den Ruhestand verabschiedet wird, heißt Pflaumer (alternativ: liebt Katzen, Österreich, die Beatles?)? Das Thema der Weihnachtsfeier ist dann doch wohl gesetzt (man nehme: Zimt-Pflaumenkompott, Katzenzungen, Almdudler, das Weihnachtsalbum der Beatles von 1970 …).

5.) "So singt es und klingt es": Die Musik für den Hintergrundsound

Beim Essen sind sich die meisten einig – etwas Leckeres ist für jeden dabei. Die Musikauswahl wird dann doch oft heikel: Mariah Careys "All I want for Christmas" können einige nach dem 1. Advent schon nicht mehr hören, auch bei den ersten Takten des Klassikers "Last Christmas" rollen viele mit den Augen.

Vorab Musikwünsche abfragen

Der Tipp: Vorab eine Fragerunde durchführen. Jeder darf drei Weihnachtssongs nennen, die sie oder er so gar nicht erträgt. Und fünf bis sieben Lieder, die sie oder ihn dafür besonders glücklich machen. Darauf die Playlist abstimmen.

5-Minuten-Silent-Weihnachtsdisco

Silent Discos sind ein Veranstaltungstrend, der sich in den vergangenen Jahren immer mehr durchgesetzt hat: Jeder, der mitmachen möchte, bekommt einen Funkkopfhörer aufgesetzt; über mehrere Kanäle werden verschiedene Musikstile übertragen. Auf der Tanzfläche treffen die Menschen dann zusammen, tanzen aber jeweils zu der Musik, die ihnen eingespielt wird. Einzeln, aber doch gemeinsam. Auf der Weihnachtsfeier kann das Konzept so aussehen: Jeder bringt seinen Kopfhörer mit, stellt auf seinem Handy sein Lieblingslied ein (ja, das darf dann auch der Klassiker "Last Christmas" sein), und für ein paar Minuten hört jeder sein Lieblingsstück. Lässt sich davon berühren, kommt in Adventsstimmung. Es darf gehüpft, geweint, leise mitgesummt werden. Hauptsache, die persönliche Weihnachtsmood stellt sich ein. Nachdem die Kopfhörer wieder abgesetzt sind, kann jeder berichten, für welches Lied er sich entschieden hat und warum genau dieses ihn alljährlich zur Weihnachtszeit so beschwingt (oder selig macht). Ein Booster fürs Teamgefühl.

6.) Und schließlich: Die lieben Scrooges und Grinches nicht vergessen

Keiner muss Weihnachten mögen. Wirklich nicht. Genauso wenig müssen alle bei adventlichen Festivitäten mitmachen. Wer mit Besinnlichkeit nicht viel anfangen kann (vielleicht auch aufgrund einer aktuellen persönlichen Situation nicht erträgt), darf der Feier selbstverständlich fern bleiben. Diese Freiheit sollte kommuniziert und gelebt werden. Es gilt: Nichts muss.

Sind die Weihnachtsverächter im Pflegeteam sogar in der Überzahl? Warum dann nicht eine reine Jahresendfeier gestalten, ohne jeglichen Weihnachtsschnickschnack? Oder besser noch: die Feierlichkeiten auf den Januar verlegen und zu einer Jahresstart-Sause umfunktionieren? Mit Energyriegeln statt Butterstollen, grünen Smoothies statt Punsch? Und den besten Wünschen fürs Neue Jahr statt eines Rückblicks aufs Vergangene, Gewesene?

"Sorge des Lebens verhallt"

Eine Weihnachtsfeier ist ja ohnehin oft genau das: wenigstens einmal im Jahr zusammenkommen, sich auf das gemeinsame Tun besinnen, das Verbindende feiern. Das alte Jahr Revue passieren lassen, und den großen Zeh schon einmal ins neue tupfen. Ein Innehalten. Ein Knotenpunkt. Aber ein verdammt wichtiger.

Kostenloser Newsletter

  • 2x Wöchentlich News erhalten
  • garantiert kostenlos, informativ und kompakt
* Ich stimme den Bedingungen für den Newsletterversand zu. 

Bedingungen für Newsletterversand:

Durch Angabe meiner E-Mail-Adresse und Anklicken des Buttons „Anmelden“ erkläre ich mich damit einverstanden, dass der Bibliomed-Verlag mir regelmäßig pflegerelevante News aus Politik, Wissenschaft und Praxis zusendet. Dieser Newsletter kann werbliche Informationen beinhalten. Die E-Mail-Adressen werden nicht an Dritte weitergegeben. Meine Einwilligung kann ich jederzeit per Mail an info@bibliomed.de gegenüber dem Bibliomed-Verlag widerrufen.