Mehr als 800 Pflegeeinrichtungen im Freistaat Sachsen haben künftig Zugang zu konkreten Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Das soll Pflegende unterstützen, ihren Beruf langfristig gesund auszuüben. Eine entsprechende Kooperation haben die gesetzlichen Krankenkassen in Sachsen über ihre gemeinsame BGF-Koordinierungsstelle mit dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste geschlossen.
Ausstieg aus Pflegeberuf vermeiden
Mit der Zusammenarbeit sind gemeinsame Informationsveranstaltungen, Fachvorträge sowie einrichtungsindividuelle Beratungen zur Umsetzung von BGF in Pflegeeinrichtungen vorgesehen. Das soll auch einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Pflegeberuf entgegengenwirken.
Die Arbeit in der Pflege bedeute sowohl eine körperliche als auch eine psychische Herausforderung. Insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie sei die Arbeitsbelastung der Pflegenden sehr hoch. Gut aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Verhaltens- und Verhältnisprävention leisteten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser Arbeitsbelastung, zum Erhalt oder zur Wiederherstellung von Gesundheit, teilten die Kooperationspartner am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung mit.
Erstberatung über Präventionsexperten der Krankenkassen
Nur wenn es Pflegenden gut gehe und sie unter gesunden Arbeitsbedingungen tätig seien, könnten Pflege und Betreuung in der notwendigen Qualität sichergestellt werden. Ein systematisch angewandtes betriebliches Gesundheitsmanagement sichere dabei langfristig den Verbleib im Beruf, mache die Einrichtungen attraktiv und schaffe zugleich Anreize für einen Quer- oder Wiedereinstieg in die Pflege.
Pflegeeinrichtungen können sich ab sofort mit ihren Fragen an die BGF-Koordinierungsstelle wenden. Dort erhalten sie eine kostenlose und wettbewerbsneutrale Erstberatung und erfahren, welche Möglichkeiten BGF bietet, welcher Nutzen zu erwarten und welche Unterstützung möglich ist.
Die BGF-Koordinierungsstellen sind eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen. Die Beratung erfolgt über Präventionsexpertinnen und -experten der Kassen.