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Pflegerecht

Pflegehelfer wegen Totschlags verurteilt

Ein Ex-Pflegehelfer wurde wegen Totschlags an einer Heimbewohnerin zu fast fünf Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wirft Fragen zum Umgang mit Gewalt in Pflegeeinrichtungen auf.

Wegen des Totschlags einer 93 Jahre alten Pflegeheimbewohnerin hat das Landgericht Erfurt einen ehemaligen Pflegehelfer zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Das Gericht sprach den jungen Mann schuldig, die bettlägerige Frau im Juli 2024 in einer Wohneinrichtung für pflegebedürftige Menschen in Gotha erwürgt oder erdrosselt zu haben. Bei der Untersuchung der Leiche der Frau waren Spuren von Gewalteinwirkung am Hals der Frau entdeckt worden.

Urteil nach Jugendstrafrecht gefällt

Damit blieb das Gericht unter dem von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafmaß von sieben Jahren Gefängnis. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert. Zudem wendeten die Richter bei dem heute 21-Jährigen das Jugendstrafrecht an. Zum Tatzeitpunkt war er 19 Jahre alt. Eine Verurteilung nach dem Erwachsenenstrafrecht hätte mindestens fünf Jahre Freiheitsstrafe bedeutet, so der Vorsitzende Richter Holger Pröbstel. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Motiv bleibt ungeklärt

Zum Prozessauftakt hatte sich der Mann nicht zu den Vorwürfen geäußert. Und auch im weiteren Verlaufe der Verhandlung sei sein Motiv im Dunkeln geblieben, führte Pröbstel in der Urteilsbegründung aus. "Wir können nicht einmal zu ihren Gunsten auslegen, dass sie das aus Mitleid gemacht haben. Weil wir es schlicht nicht wissen."

dpa

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