Der Weltbund der Pflegefachpersonen (International Council of Nurses, ICN) hat "tiefe Enttäuschung" über die Einigung auf der UN-Weltklimakonferenz Ende November in Baku/Aserbaidschan geäußert. Die finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer sei "völlig unzureichend". Entwicklungsländer bezeichneten das Abkommen zu Recht als "Verrat", sagte ICN-Präsidentin Pamela Cipriano.
Pflegefachpersonen versorgten ältere Patienten, die unter Hitzewellen litten, Kinder, die aufgrund von Luftverschmutzung oder Waldbrände kaum atmen könnten, und die Bewohner von Ortschaften, die von Überschwemmungen oder Stürmen verwüstet würden - und das in zunehmend überlasteten Gesundheitssystemen. Die "Finanzierung starken und widerstandsfähigen Pflegepersonals" müsse daher "oberste Priorität" haben, schlussfolgerte Cipriano.
Die Bedeutung des Themas Gesundheit als Klimaschutzmaßnahme sei auf der Klimakonferenz stärker hervorgehoben worden als im Vorjahr. Doch Anerkennung allein genüge nicht, so Cipriano weiter. Ohne entschlossenes Handeln werde es mehr vermeidbare Krankheiten und Todesfälle sowie überlastete Gesundheitssysteme geben - vor allem in Entwicklungsländern und kleinen Inselstaaten, die die Hauptlast der Klimakrise trügen. ICN rufe daher Staats- und Regierungschefs der Welt dazu auf, dringend die Klimafinanzierung zu verstärken, die zum Schutz der globalen Gesundheit erforderlich sei.