In Deutschland wurde vergangenen Freitag der erste Fall einer neuartigen Mpox-Variante festgestellt. Die als Klade Ib bezeichnete Mutation hat sich bereits in afrikanischen Ländern verbreitet. Schon im August hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite für das Mpox-Virus erklärt.
Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht trotz des Aufkommens der neuen Variante keinen Grund zur Beunruhigung für die Allgemeinbevölkerung. Eine Gefährdung für die Gesundheit sei derzeit gering. Ein zugelassener Impfstoff stehe in Deutschland zur Verfügung und werde als effektiv gegen verschiedene Mpox-Varianten eingestuft.
Beratungshotline für Fachpersonal
Das bisherige Auftreten von Mpox in Deutschland stehe in erster Linie im Zusammenhang mit einem Mpox-Geschehen, das seit Mai 2022 viele Länder weltweit betreffe und von Mpox-Viren der Klade IIb ausgelöst werde, schreibt das RKI auf seiner Informationsseite zur Infektionskrankheit.
Der Fachjournalist für Pflege und klinische Infektiologie, Hardy-Thorsten Panknin, fasst für uns die wichtigsten Empfehlungen Pflegefachpersonen zusammen, die Patienten mit Mpox versorgen müssen (Auszug):
- Konsequente Umsetzung der Händehygiene gemäß der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim RKI.
- Händedesinfektion mit einem Desinfektionsmittel mit nachgewiesener, mindestens begrenzt viruzider Wirksamkeit.
- Verwendung medizinischer Einmalhandschuhe unter Beachtung der Indikationen zum Handschuhwechsel.
- Einzelunterbringung in einem Isolierzimmer mit eigener Nasszelle und möglichst mit Vorraum zum Ablegen der persönlichen Schutzausrüstung.
- Bei der direkten Versorgung von Patienten mit bestätigter oder vermuteter Mpox-Infektion sind gemäß den Arbeitsschutzvorgaben mindestens FFP2-Masken zu tragen.
- Die lange Persistenz des Mpox-Virus auf Oberflächen, insbesondere wenn eingebettet in Hautschuppen, die aufgewirbelt werden können, setzt eine besondere Sorgfalt hinsichtlich Reinigung und Desinfektion voraus. Auf die Einhaltung der Einwirkzeit der Desinfektion ist besonders zu achten. Eine Aufwirbelung infektiöser Partikel, etwa beim Bettenmachen, sollte vermieden werden.
- Wischdesinfizierbare Überzüge für Betten und Matratzen.
Bei Fragen zum klinischen Management bei besonderen Krankheitsverläufen besteht für die Fachöffentlichkeit eine durchgehende ("24/7") Beratungsmöglichkeit seitens des RKI gemeinsam mit dem Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger.