Die Beitragssätze für die gesetzliche Pflegeversicherung sollen um mindestens 0,2 Prozent steigen. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag in Berlin an. Spahn reagierte damit auf die Zahlen des GKV-Spitzenverbandes, der ein Defizit in der Pflegekasse von bis zu drei Milliarden Euro prognostiziert hatte. Als Gründe für die Mehrausgaben nannte der GKV-Spitzenverband in einer Mitteilung den Anstieg an Leistungsempfängern einerseits, andererseits seien die Pflegeleistungen auch höher ausgefallen.
Ohne die zusätzlichen Einnahmen würde eine bessere Versorgung in der Pflege ausfallen müssen, erklärte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gegenüber der Funke Mediengruppe. Das deutsche Pflegesystem sei "unterfinanziert", die beschlossenen Verbesserungen seien aber notwendig, so Lauterbach weiter. Die gesetzlichen Krankenversicherungen warnten indes davor, die Beitragssätze zu erhöhen.