Der wegen 97-fachen Mordes angeklagte Ex-Krankenpfleger Niels H. muss rund 47.000 Euro Schadenersatz an das Klinikum Oldenburg zahlen. Das berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Der Pfleger muss demnach die Kosten für Anwälte und zwei medizinische Gutachten übernehmen, die die Klinik zur Aufklärung seiner Mordserie in Auftrag gegeben hatte.
Die Anwältin von H., Ulrike Baumann, bestätigte nach Magazin-Angaben das Urteil. Ursprünglich hätte das Klinikum mehr als 600.000 Euro Schadenersatz gefordert, gab sie an.
Das Urteil wurde vom Oldenburger Arbeitsgericht bereits Anfang März gefällt, ist aber noch nicht rechtskräftig.
Niels H. ist bereits wegen Mordes verurteilt und verbüßt eine lebenslange Haftstrafe. Er hatte Patienten Medikamente gespritzt, um sie dann wiederzubeleben. Dies gelang in vielen Fällen jedoch nicht. Weitere Ermittlungen hatten eine immer größere Zahl möglicher Opfer ergeben.
Der neue Mammut-Prozess wegen Mordes in 97 Fällen soll Ende Oktober beginnen. Für den Prozess muss das Landgericht Oldenburg aus Platzgründen in einen Festsaal umziehen, wie jetzt bekanntgegeben wurde. Verhandelt wird in den Weser-Ems-Hallen in Oldenburg. Zu dem Prozess um die wohl größte Mordserie in der deutschen Nachkriegszeit werden 120 Nebenkläger, zahlreiche Zuschauer und Journalisten erwartet.