Die Unterstützung bei der Körperpflege ist für Pflegepersonal und pflegebedürftige Menschen gleichermaßen eine sensible Angelegenheit. Gleichzeitig ist dieser intime Moment kostbar und kann zu einer vertrauensvollen Pflegebeziehung führen. Was sollten Pflegende bei der Körperpflege beachten? Wie und mit welchen Materialien sollte eine Ganzkörperwäsche ablaufen? Der Artikel klärt typische Fragen und gibt konkrete Anleitungen.
Wenn professionell Pflegende bei der Körperpflege unterstützen oder diese übernehmen, dann in dem Bewusstsein, dass ein Eingriff in die Intimsphäre erfolgt, den kein Mensch gern zulässt. Gefühle wie Scham, aber auch Ekel vor sich selbst sind begleitet von Verzweiflung, sich nicht mehr selbst pflegen zu können. Es braucht eine Zeit der Auseinandersetzung mit der eigenen veränderten Lebenssituation, ehe pflegebedürftige Menschen pflegerische Maßnahmen zur Körperpflege zulassen können. Aufseiten der Pflegenden erfordert es viel Sensibilität und Geduld, um diese Probleme wahrzunehmen und sich auf die pflegebedürftige Person einzulassen.
Probleme und Ziele
Auch ein pflegebedürftiger Mensch hat ein elementares Bedürfnis, erfrischt zu sein, gut zu riechen und sich wohlzufühlen. Solange es allein möglich ist, kümmert sich jede Person selbst darum. Dann geht es niemanden etwas an, wann, wie und in welcher Weise die Körperpflege erfolgt. Ob Baden, Duschen oder Waschen, jeder von uns entwickelt alltägliche Rituale, die uns wichtig sind.
Ist die Körperpflege nicht mehr allein möglich, müssen die Betroffenen anderen Menschen deutlich machen, welche Rituale ihnen wichtig sind und auf was sie verzichten können. Sie müssen andere Menschen ganz nah an sich heranlassen, damit sie sich ihrer Hilflosigkeit annehmen. Eine andere Person sieht sie nackt, hilfebedürftig und vielleicht auch ein wenig ungepflegt. Hinzu kommen diverse Krankheitssymptome, eine allgemeine körperliche Schwäche und das Bewusstsein, vielleicht selbst für kleinste Bewegungen einer Unterstützung zu bedürfen. Nahestehende Angehörige oder die Pflegenden greifen dann in einen hochprivaten Lebensbereich ein.
Aus Sicht der Pflegenden ergeben sich aus diesen Faktoren folgende Probleme:
- Die Körperpflege eines anderen Menschen zu übernehmen, bedeutet, in einen hochprivaten Intimbereich einzudringen.
- Hinzu kommen Hemmungen, in die Privatsphäre einer anderen Person einzudringen, obwohl es notwendig ist.
- Pflegende müssen die Nähe der pflegebedürftigen Person zulassen, auch wenn sie Ekel empfinden.
- Es gilt, sensibel auf die Unterstützungsbedürftigkeit einzugehen. Nicht immer gelingt dies ohne Bewertung, gerade wenn eine pflegebedürftige Person ihre persönlichen Ressourcen nicht ausschöpfen kann oder möchte.
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