Die Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft hat die Stadt Hamburg aufgefordert, ein Förderprogramm und eine Öffentlichkeitskampagne für queere Pflege zu starten. Mit einem Antrag will die Partei erreichen, dass Pflegedienste für eine entsprechende Zertifizierung und für die Fortbildung des Personals Finanzmittel erhalten. Die begleitende Kampagne solle Pflegeeinrichtungen informieren, ermutigen und unterstützen auf ihrem Weg zu einer LSBTQIA*-sensiblen Pflege (LSBTQIA* = lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle/transgender, queere, inter- und asexuelle Menschen).
Pflegeeinrichtungen fördern, sich für LSBTQIA*-sensible Pflege zertifizieren zu lassen
Ziel des Förderprogramms sei, in jedem Bezirk mind. eine stationäre, teilstationäre und ambulante Pflegeeinrichtung zu zertifizieren.
Auch sei eine Fach- und Koordinationsstelle zu den Themen LSBTQIA*, Alter, Pflege und Wohnen zu fördern und einzurichten.
Viele Pflegeeinrichtungen hätten immer noch zu wenig Wissen über queere Lebenswelten und die Bedürfnisse von LSBTQIA*.
Diskriminierung und Stigmatisierung vermeiden
Insbesondere ältere LSBTQIA* hätten in ihrem Leben Erfahrungen mit Diskriminierung, Kriminalisierung und Stigmatisierung machen müssen – teilweise auch in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Viele von ihnen fürchteten deshalb im Pflegefall soziale Isolation und Unsichtbarkeit.
Mittlerweile existierten bundesweit verschiedene Qualitätssiegel für eine LSBTQIA*-sensible Pflege – z. B. das Siegel "Lebensort Vielfalt".