Eine Pflegerin soll in einem Heim der Diakonie Osnabrück einer Frau eine Überdosis Morphium verabreicht haben. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" in der Vorwoche berichtet hat, ermittelt die Staatsanwaltschaft Osnabrück, ein toxikologisches Gutachten stehe allerdings noch aus. Die "Diakonie Osnabrück Stadt und Land" habe laut zuständiger Staatsanwaltschaft Strafanzeige gestellt. Der Mitarbeiterin sei gekündigt worden, das arbeitsrechtliche Verfahren aber noch nicht abgeschlossen. Seit dem Vorfall im Mai sei die Frau nicht mehr für die Diakonie tätig.
Arzt und Polizei sahen keinen Handlungsbedarf
Die 47-jährige Heimbewohnerin soll sich in einer späten palliativen Phase befunden haben. Während der Dienstübergabe am 5. Mai seien Abweichungen zwischen Bestand des ärztlich verordneten Betäubungsmittels und Dokumentation festgestellt worden.
Obwohl der zuständige Bereitschaftsarzt auf diese Abweichungen hingewiesen worden sei, habe er eine natürliche Todesursache diagnostiziert. Auch die verständigte Polizei habe wegen der vermeintlich natürlichen Todesursache keinen Handlungsbedarf gesehen.
Pflegekraft gibt unkorrekte Gabe des Betäubungsmittels zu
Die Diakonie habe noch am selben Tag mit der Pflegerin gesprochen, die eine unkorrekte Gabe des Betäubungsmittels zugegeben habe. So soll es zu zwei Überdosierungen während der Nacht gekommen sein. Die Mitarbeiterin sei daraufhin mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben freigestellt worden.