Die Mordserie des früheren Krankenpflegers Niels Högel hat auch für einige seiner damaligen Kollegen juristische Konsequenzen. Das Oberlandesgericht Oldenburg ließ nun im Zusammenhang mit den Morden am früheren Klinikum Delmenhorst (heißt mittlerweile Josef-Hospital Delmenhorst) eine weitere Anklage gegen eine stellvertretende Stationsleiterin zu, wie Spiegel online am Freitag berichtete. Sie muss sich nun neben zwei Ärzten und dem Leiter der Intensivstation vor dem Landgericht Oldenburg verantworten. Ihr wird vorgeworfen, trotz Verdachtsmomenten nicht eingeschritten zu sein. Die Anklage lautet auf Tötung durch Unterlassen.
In Delmenhorst soll Högel einen Großteil der ihm insgesamt zur Last gelegten etwa hundert Morde begangen haben.
Högel ist inzwischen wegen mehrerer Morde und Mordversuchen rechtskräftig verurteilt und verbüßt eine lebenslange Haftstrafe. Derzeit wird ein dritter Prozess gegen ihn vorbereitet, in dem es um weitere 97 Taten geht.
Hintergrundinformationen zum Fall Niels Högel
Vom Intensivpfleger zum Massenmörder
"Tötungen sind wahrscheinlich nicht so selten, wie bisher angenommen"