Pflegende sind wegen der hohen beruflichen Anforderungen besonders gefährdet, ein Burnout zu erleiden. Das erklärt Tobias Schramm im Interview mit Die Schwester Pfleger. Der Wirtschaftspsychologe und Coach hat untersucht, wie oft Burnout bei Pflegenden auftritt und was der Arbeitsplatz mit der Erkrankung zu tun hat. Zu den drei Kernsymptomen des Burnout zählen:
- Emotionale Erschöpfung
- Depersonalisation oder Entfremdung, das heißt, die Pflegekraft reagiert gefühllos und distanziert gegenüber dem Patienten
- Schlechtere persönliche Leistungsfähigkeit.
Bereits wenn eins der drei Symptome vorliegt, besteht Handlungsbedarf, sagt Tobias Schramm. Denn mache man einfach weiter, könne es durchaus zu einem fortgeschrittenen Burnout kommen.
Daneben gibt es typische Warnsignale, die auf einen beginnenden Burnout-Prozess hindeuten: Schramm nennt als ein erstes Zeichen, wenn man nach getaner Arbeit nicht mehr abschalten kann. Ein weiteres Alarmsignal ist, wenn eine Pflegekraft überdurchschnittlichen Einsatz zeigt, zum Beispiel, wenn sie unbezahlte Mehrarbeit leistet oder das Gefühl hat, unentbehrlich zu sein, die eigenen Bedürfnisse zurückstellt, oder wenn die sozialen Kontakte nur noch die Patienten sind.
Wichtig ist laut Tobias Schramm vor allem, sich einen Ausgleich zur Arbeit zu verschaffen.