Am Donnerstag wird der Bundestag den geänderten Entwurf des Pflegeberufereformgesetzes in zweiter und dritter Lesung beraten – „und vermutlich beschließen“, erwartet der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS). Der Verband lehnt nach wie vor „das Gesetzesvorhaben in dieser Form strikt ab“ und rechnet mit chaotischen Zustände in der Pflegeausbildung. „Wir erwarten Desorientierung bei den Ausbildungsinteressierten sowie massiven organisatorischen Mehraufwand an den Schulen, die dieses fachlich und pädagogisch sinnlose Konzept umsetzen müssen“, äußerte sich der Verband am Mittwoch in Berlin. Die Beibehaltung der obsoleten Sonderausbildungen in der Alten- sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege schließe deren Absolventen weiterhin aus vielen pflegerischen Berufsbereichen aus und verhindere EU-weite Karriereoptionen. Mit dem Gesetz werde die erhoffte Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs ausbleiben. Daran könne weder die Formulierung von Vorbehaltstätigkeiten für einen Teil der Pflegenden noch die Etablierung hochschulischer Ausbildungswege substanziell etwas ändern. (MIL)
