Eine aktuelle Studie hat die Schutzwirkung verschiedener Maskentypen gegen virale Atemwegserreger untersucht.
Mit der Coronapandemie hat der Gebrauch von Atemschutzmasken weltweit dramatisch zugenommen. Während in den ersten Monaten noch Textilmasken und andere nichtmedizinische Einwegmasken gebräuchlich waren, galten diese spätestens ab dem Sommer 2020 als nicht ausreichend protektiv. In Gesundheitseinrichtungen und öffentlichen Gebäuden waren seitdem FFP2-Masken vorgeschrieben, deren Schutzwirkung allerdings nur durch experimentelle Studien belegt wurde. Aktuell besteht in Deutschland ein Flickenteppich verschiedener Hygieneverordnungen in Bezug auf den Maskengebrauch. Medizinische Masken im Nahverkehr, FFP2-Masken in Regional- und Fernverkehrszügen, keine Masken im Flugzeug, FFP2-Masken oder medizinische Masken je nach Patientennähe in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen – die Vielfalt der Maskenregeln ist unüberschaubar. Manche Bundesländer verzichten neuerdings gänzlich auf alle Maskenvorschriften, ausgenommen im medizinischen Bereich. Die Verwirrung ließe sich leicht beseitigen, wenn belastbare wissenschaftliche Daten zum Schutzeffekt einzelner Maskentypen vorliegen würden. Eine Forschungsgruppe aus Seoul/Südkorea hat eine solche Untersuchung kürzlich vorgelegt [1].
Methodik. Die Forschenden haben in ihrer Studie die Literatur zum Thema ausgewertet. Eingeschlossen wurden randomisiert-kontrollierte Studien, prospektive und retrospektive Kohortenstudien, Fallkontrollstudien und Querschnittsstudien. Endpunkt war die Schutzwirkung verschiedener Maskentypen im Vergleich gegeneinander sowie die Schutzwirkung gegenüber keiner Maske. Betrachtet wurde dabei nur die Schutzwirkung für die Maskenträgerin bzw. den Maskenträger selbst, nicht die Schutzwirkung für eine gegenüberstehende Person oder der Einfluss auf die Virusausbreitung in der Bevölkerung. Soweit in den Studien angegeben, wurde die Zuverlässigkeit des Maskentragens (Adhärenz) mit bewertet. Als Atemwegsviren wurden die Influenzaviren A und B, das „alte“ Coronavirus (SARS-CoV-1), MERS (Middle East Respiratory Syndrome Virus) und das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) betrachtet.
Ergebnisse. 35 relevante Studien wurden in die Analyse aufgenommen. Die Gesamtauswertung zeigte, dass das Tragen jeder Art von Maske das Risiko einer Infektion der genannten Viren um 50 % reduziert. Wurden einzelne Viren betrachtet, so betrug die statistische Schutzwirkung aller Masken gegenüber SARS-CoV-1 70 %, gegenüber MERS 70 % und gegenüber SARS-CoV-2 51 %. Eine hohe Adhärenz, also zuverlässiges Masketragen, war bei allen Viren mit einem stärkeren protektiven Effekt assoziiert.
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