Angesichts des Weltgesundheitstags am Dienstag dieser Woche hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals einen Bericht zur Situation von Pflegenden veröffentlicht: The State of the World`s Nursing 2020. Noch nie habe es einen derart umfassenden Überblick über die Situation dieses Berufsstands weltweit gegeben, betonten die Macher des 144-seitigen Berichts, die WHO und der International Council of Nurses (ICN), gemeinsam im Namen ihrer<link https: www.bibliomed-pflege.de zeitschriften die-schwester-der-pfleger heftarchiv ausgabe artikel sp-2-2020-sepsis-die-verkannte-gefahr _blank external-link-new-window> <link https: www.bibliomed-pflege.de zeitschriften die-schwester-der-pfleger heftarchiv ausgabe artikel sp-2-2020-sepsis-die-verkannte-gefahr _blank external-link-new-window>Pflege-Kampagne "Nursing Now".
6 Mio. Pflegende fehlen weltweit
Der Report zeigt, dass seit 2013 die Zahl der Pflegenden um fast 5 Mio. gestiegen ist, auf weltweit 28 Mio. Dennoch mangele es an Pflegepersonal, um das von der Weltgemeinschaft vereinbarte Nachhaltigkeitsziel "Gesundheit für alle" bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Die Zahl der qualifizierten Pflegenden müsse um mind. 6 Mio. erhöht werden, um dieses Ziel zu erreichen.
Zusätzlich zum Personalmangel komme ein Altersproblem. Jede sechste Pflegeperson weltweit scheidet laut Bericht in den nächsten 10 Jahren aus dem Berufsleben.
Europa stehe zwar im weltweiten Vergleich gut da. Jedoch gelte hier der Pflegeberuf als wenig attraktiv, Ausbildungsplätze blieben oft unbesetzt und aufgrund der hohen Arbeitsbelastung gäben viele den Job wieder auf.
ICN-Chef: "Müssen mehr investieren"
ICN-Chef Howard Catton sagte, gerade deshalb sei es wichtig, dass die Staaten dem Pflegesektor mehr Beachtung schenkten: "Wir müssen dringend in die Ausbildung und Unterstützung unserer Pflegenden investieren." Letztlich hänge die Gesundheit der Welt davon ab, ob mehr getan werde, um Pflegende zu unterstützen, auszubilden und ihre Zahl zu erhöhen.
Die Stärkung der Pflegenden solle als Investition in die Gesundheit der Länder gesehen werden und nicht als eine Last. Dabei unterstreiche die aktuelle Corona-Pandemie die dringende Notwendigkeit, das Gesundheitspersonal weltweit zu stärken.
Mary Watkins von "Nursing Now" sagte: "Wann wäre ein besserer Zeitpunkt, um zu erkennen, dass es durch Investitionen in die nationale Gesundheit, in die Arbeitskräfte viel wahrscheinlicher wird, dass wir wieder weltweit zu wirtschaftlichem Wohlstand zurückkehren?"