Beruflich Pflegende weisen weit höhere krankheitsbedingte Fehlzeiten auf als Beschäftigte anderer Branchen - zu diesem Ergebnis kommt der am heutigen Mittwoch veröffentlichte Gesundheitsreport 2019 der Techniker Krankenkasse (TK). Besonders häufig seien psychiatrische und Rückenerkrankungen. Zudem erhielten Pflegende mehr Medikamente. "Neben Medikamenten gegen Bluthochdruck und Magensäureblockern werden Menschen in Pflegeberufen im Vergleich zu den Berufstätigen insgesamt erheblich größere Mengen an Arzneimitteln zur Behandlung des Nervensystems verschrieben - insbesondere Männern", heißt es in der Studie.
Angesichts der Untersuchungsergebnisse sei der Handlungsbedarf akut, sagte der Chef der TK, Jens Baas. Wenn viele Pflegende körperlich und psychisch nicht gesund seien, leide darunter die Qualität der Pflege. Die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen müssten dies ausgleichen und seien dadurch umso stärker belastet.
Für den Gesundheitsreport wertete die TK Krankschreibungen und Arzneimittelverordnungen von rund 5,2 Millionen Versicherten aus. Rund 181.000 beruflich Pflegende waren 2018 bei der TK versichert.