In bayrischen Pflegeheimen sind im vergangenen Jahr so viele Pflegende wie noch nie durch Krankheit ausgefallen. Das zeigte der am Mittwoch veröffentlichte "Report Pflege 2017" der AOK Bayern. Demnach waren die MitarbeiterInnen an durchschnittlich 6,8 Prozent aller Kalendertage erkrankt - fast 50 Prozent mehr als alle anderen Beschäftigten in Bayern (4,7 Prozent).
Der Report verdeutlichte zudem typische Belastungen des Pflegepersonals: Pflegerische Arbeit, gekennzeichnet durch schweres Heben und Tragen sowie langes Stehen, ist sehr belastend für den Muskel-Skelett-Apparat. Das erklärt, dass der mit Abstand höchste Anteil der Arbeitsunfähigkeitstage (23,5 Prozent) auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems entfiel. Ebenfalls zu hohen Ausfällen führten starke psychische Belastungen: Fast 16 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage wurden durch psychische Erkrankungen verursacht. Deutlich wurde auch: Im Schnitt sind Pflegende länger krank. So dauerte die Genesung bei psychischen Erkrankungen im Schnitt rund 34 Kalendertage - 30 Prozent mehr als im Bayerndurchschnitt.
Befragt wurden 49.000 bei der AOK Bayern versicherte Pflegeheim-MitarbeiterInnen. Davon waren knapp 40 Prozent älter als 50 Jahre, 82 Prozent waren Frauen.