Immer öfter zahlen Unternehmen Abwerbeprämien an Pflegefachkräfte, um Pflegestellen besetzen zu können. Das berichtet das Ärzteblatt am Mittwoch. Dabei seien Abwerbeprämien von mehreren Tausend Euro pro Kopf keine Seltenheit, wie das Portal den Geschäftsführer des evangelischen Krankenhausverbandes Baden-Württemberg, Bernd Rühle, zitiert. Insgesamt werde es laut Rühle immer schwieriger, Fachkräfte zu gewinnen.
Der Landesgeschäftsführer verwies darauf, dass der Pflegeberuf nicht länger öffentlich abgewertet werden dürfe: „Wenn Menschen ohne entsprechende Qualifizierung die Lücken in der Pflege schließen sollen, dann wird die Kompetenz der Fachkräfte mit ihrer dreijährigen Ausbildung in Frage gestellt“, so Rühle. Zudem würden Gelder, die für Betrieb und Personal gedacht seien, immer häufiger für Investitionen zweckentfremdet. Rühle forderte deshalb das Land Baden-Württemberg auf, die Lücke zwischen dem Investitionsbedarf für die Krankenhäuser und den real gezahlten Mitteln zu schließen.