Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert die künftigen Koalitionäre im Bundestag auf, endlich eine gute und fachgerechte Pflege in den Krankenhäusern sicherzustellen. „Wer erreichen will, dass statt der heutigen Über-Ökonomisierung gute Versorgungsqualität Ziel des Handelns in den Kliniken wird, darf nicht bei Lippenbekenntnissen stehenbleiben“, sagte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein gestern in Berlin. Der Fokus auf Patientenorientierung und Patientensicherheit müsse in den kommenden vier Jahren mit aller Konsequenz um- und durchgesetzt werden.
„Noch ist die ‚Stärkung der Pflege im Krankenhaus‘ ein leeres Versprechen geblieben“, kritisierte Bienstein. Das Pflegeförderprogramm komme bei den Pflegenden nicht an, für Pflege vorgesehene Anteile der DRG-Erlöse würden weiterhin für bauliche Investitionen oder andere Zwecke abgezweigt. „Und gleichzeitig treten Tag für Tag erfahrene Pflegefachpersonen resigniert und erschöpft den Rückzug aus ihrem Beruf an, weil der Arbeitsalltag unerträglich geworden ist“, so die DBfK-Präsidentin.
Der DBfK forderte erneut, gesetzliche Pflegepersonalmindeststandards (nurse to patient ratios) in den Krankenhäusern zu erlassen, um die Abwärtsspirale aufzuhalten. Dass das gehe und wie sehr damit Versorgungsqualität verbessert werden könne, sei international längst erwiesen.