Eine Operation ist eine Belastungsprobe für Patienten und Mitarbeiter: Eine unphysiologische Haltung und langes Stehen beanspruchen den Bewegungsapparat der Mitarbeiter. Patienten fehlt die Bewegung, wodurch das perioperative Dekubitusrisiko steigt. Um die Gesundheit beider Seiten zu schützen, hat das Pius-Hospital in Oldenburg das Projekt "Kinaesthetics im OP" ins Leben gerufen.
In der Serie „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ sieht der Alltag im Operationssaal so aus: Operateur, Anästhesist und Pflegende sind alle gleichermaßen entspannt. Wenn der Anästhesist eine Asystolie bemerkt, fragt er in aller Ruhe den Chirurgen, was zu tun ist. Die instrumentierende OP-Pflegerin ist die Geliebte des diensthabenden Chirurgen. Selbst während der Operation bleibt Zeit für Turteleien …
Was in der Serie gut funktioniert, hat wenig mit dem wirklichen Alltag in einem OP-Saal zu tun. Aktuelle Zahlen (1) belegen, dass die Arbeit im OP in den letzten Jahren stark zugenommen hat: Die Zahl der chirurgischen Eingriffe stieg von 2005 bis 2013 um 30 Prozent. Im Jahr 2015 wurden 16,4 Millionen Operationen vorgenommen. Zehn Jahre zuvor lag diese Zahl noch bei 12,1 Millionen (2) (Abb. 1). Bei Männern (+ 34 %) stieg die Zahl dabei deutlich stärker an als bei Frauen (+ 27 %).