Krankenhäuser sind noch nicht ausreichend auf die Versorgung von an Demenz erkrankten Patienten eingestellt. Um neue Konzepte voranzutreiben, hat jetzt die Robert Bosch Stiftung fünf Krankenhäuser in ihr Förderprogramm "Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus" aufgenommen. Wie die Stiftung am Dienstag in Stuttgart mitteilte, stellt sie den Kliniken in Arnsberg, Berlin, Bremervörde, Göppingen und Magdeburg insgesamt 450.000 Euro zur Verfügung.
Bei einer Aufnahme in die Klinik werde die Nebendiagnose Demenz oft nicht erkannt, verdeutlichte die Leiterin des Bereichs Gesundheit der Robert Bosch Stiftung, Bernadette Klapper. Dabei belaste die Krankenhaussituation die Betroffenen zusätzlich, weil sie die fremde Umgebung und die unbekannten Abläufe nicht einordnen könnten. Auch das Personal stelle dies vor besondere Herausforderungen. Insgesamt nehme die Versorgung von Patienten mit Demenz deutlich mehr Zeit in Anspruch und sei mit zahlreichen Anforderungen an Pflege und Therapie verbunden.
Laut einer Studie weisen insgesamt 40 Prozent aller über 65-jährigen Patienten in Allgemeinkrankenhäusern kognitive Störungen auf, fast jeder Fünfte leidet an Demenz. „Sie kommen mit Knochenbrüchen, Lungenentzündungen oder Harnwegsinfektionen ins Krankenhaus, benötigen aber häufig viel mehr als die übliche Behandlung", so Klapper weiter.
Das Programm "Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus" wurde 2012 ins Leben gerufen. Mit den fünf neu hinzugekommenen Krankenhäusern wurden seit dem Start insgesamt 17 Projekte in das Programm aufgenommen. (MIL)
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