Um dem eklatanten Personalmangel in der Pflege Herr zu werden, reichen Einzelaktionen nicht aus. Für die pflegerische Geschäftsführerin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und ehemalige Vorsitzende der Gründungskonferenz Pflegekammer Niedersachsen, Iris Meyenburg-Altwarg, gibt es nicht eine Stellschraube als Lösungsansatz, sondern verschiedene Hebel, an denen angesetzt werden müsse. So müsse die Attraktivität der Pflegeberufe gesteigert, die generalistische Ausbildung auf den Weg gebracht und gerechtere Verdienstmöglichkeiten entwickelt werden, sagte sie gegenüber dem Onlineportal BibliomedPflege. Außerdem müsse genau hingeschaut werden. „Pauschal festgelegte Personalvorgaben klingen beispielsweise vordergründig gut, jedoch sind sie aufgrund der sehr heterogenen Bedarfe schwierig festzulegen und umzusetzen. Es würden viele Sonder- und Ausnahmeregeln benötigt, um der Vielfalt auch nur im Ansatz Rechnung zu tragen. Der administrative Aufwand ist enorm.“
Neben vielen klinikinternen Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen wie Mitspracherecht der Beschäftigten, innovative Weiterbildungsmöglichkeiten und flachen Hierarchien sieht die Hannoveraner Pflegedirektorin Kammern als wichtige Institutionen an, um Pflege mit einer gemeinsamen Stimme zu verändern, zu gestalten und zu positionieren.