Bibliomed Pflege - Das Portal für die Pflege
Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann hat einen überproportional starken Zuwachs an Teilzeitstellen in der ambulanten Pflege beklagt. Dieser Pflegebereich sei eine der großen Wachstumsbranchen. Aber von den über 170.000 Stellen, die in den vergangenen Jahren geschaffen wurden, seien fast 130.000 Teilzeitjobs, zitierte die Deutsche Presse-Agentur Zimmermann am Dienstag. Nur knapp 40.000 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Vollzeitstellen.
Die Teilzeitquote in der ambulanten Pflege liege damit bei fast 70 Prozent, wobei nahezu 20 Prozent aller Beschäftigten in Minijobs arbeiteten. Rund 87 Prozent der Beschäftigten in der ambulanten Pflege waren Ende 2015 Frauen. Seit 1999 ist die Quote nach Angaben der Statistiker leicht, um 2,0 Prozentpunkte, gestiegen. In diesem Zeitraum nahm die Zahl der Beschäftigten in der ambulanten Pflege um knapp 172.000 auf mehr als 355.000 zu. Das ist ein Plus von 93 Prozent.
Die Arbeit in der Pflege sei anstrengend und bedeute oft Schicht- und Wochenenddienste, sagte Zimmermann weiter. In der ambulanten Pflege kämen Fahrtzeiten hinzu, die oft nicht entlohnt würden. Das Finanzierungssystem in der Pflege sei auf Wettbewerb ausgerichtet, der allzu oft auf Kosten der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ausgetragen werde.
Der Deutsche Pflegerat kritisierte parallel dazu, in der Pflege werde immer noch deutlich weniger bezahlt als in anderen Branchen. Auch innerhalb der eigenen Branche sei man vom Ziel gleicher Lohn für gleiche Arbeit noch weit entfernt. Zwischen der Kranken- und Altenpflege gebe es Lohnunterschiede von 30 Prozent in ostdeutschen und rund 18 Prozent in westdeutschen Ländern. (MIL)
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