Bibliomed Pflege - Das Portal für die Pflege
Die Pflegereform hat seit Jahresbeginn zu einem deutlichen Anstieg der Anträge auf Leistungen der Pflegeversicherung geführt. „Wir hatten im Januar 2017 einen Anstieg der Anträge um ein Drittel im Vorjahresvergleich“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Medizinischen Diensts der gesetzlichen Krankenversicherung (MDK), Peter Pick, der Augsburger Allgemeinen Ende vergangener Woche. Bislang seien Steigerungsraten um fünf Prozent üblich gewesen.
Mit dem Anstieg der Antragszahlen steige auch die Bearbeitungsdauer. „Wer heute einen Antrag stellt, der muss im Normalfall sechs bis acht Wochen warten“, so Pick. Bislang seien vier Wochen üblich gewesen. Eilanträge würden allerdings fristgerecht bearbeitet.
Bereits in den Monaten vor der Umstellung hätten mehr Menschen Anträge auf Leistungen gestellt: „Wir hatten im vierten Quartal eine Steigerung der Begutachtungsaufträge um knapp 20 Prozent.“ Pick erwartet, dass der starke Zuwachs noch anhält und ab Jahresmitte auf Normalmaß zurückgeht.
Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), sagte der Tageszeitung, ein Anstieg sei bei der Reform einkalkuliert worden. „Die wichtigste Verbesserung der Reform ist, dass Demenz-Erkrankungen heute gerechter und wesentlich realistischer bei den Pflegeleistungen eingestuft werden, als zuvor“, so Laumann. Dank des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs bekämen viele Menschen jetzt Leistungen, die vorher keine bekommen hätten. (MIL)
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