Die Schüler eines Altenpflegekurses in Delmenhorst haben einen Brief an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) verschickt, in dem sie die akuten Missstände in der Altenpflege anprangern und nachhaltiges Handeln fordern. Erlerntes Wissen könne in der Praxis nicht adäquat angewandt werden, da Zeitnot und Personalmangel dies verhinderten. „Eine Fachkraft kann nicht mehr ihrer gesetzlichen Verpflichtung entsprechend aktivierend pflegen geschweige denn auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse des einzelnen Bewohners eingehen", heißt es in dem Schreiben. Denn diese sei für zum Teil 15 Bewohner im Frühdienst grund- und behandlungspflegerisch alleine zuständig; hinzu kämen zahlreiche andere organisatorische oder hauswirtschaftliche Aufgaben. Die Schüler kritisieren zudem, dass private Heimträger nach wie vor keine tarifähnlichen Löhne zahlten. Hier müssten gesetzliche Regelungen zur Verpflichtung nicht-tarifgebundener Einrichtungen getroffen werden.In ihrem Brief fordern die Altenpflegeschüler einen Dialog des Bundesgesundheitsministers mit „der Basis" sowie Lösungen, die die „teilweise wirklich besorgniserregenden Zustände" nachhaltig verbesserten.
Der Brief wurde Ende Februar an den Minister verschickt und auf Facebook geteilt. (MJ)