Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat auf die nach wie vor bestehenden Gender-Ungerechtigkeiten aufmerksam gemacht. Anlässlich des am Mittwoch stattfindenden Weltfrauentags sagte DBfK-Vizepräsidentin Sabine Berninger in einer Meldung, dass gerade im deutschen Gesundheitssystem in der Frage der Gender-Gerechtigkeit Wunsch und Wirklichkeit weit auseinanderklafften. In der Pflege arbeiteten zu über 80 Prozent Frauen. Ökonomen bezeichneten diesen Dienstleistungssektor als Schlüsselbranche und Jobmotor, so Berninger. Der Job-Boom stütze sich allerdings auf schlechte Arbeitsbedingungen, eine schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie ein hohes Risiko berufsbedingter Erkrankung der Beschäftigten. „Das Hantieren an Maschinen wird in Deutschland weit besser honoriert als die fachlich und emotional anspruchsvolle Rund-um-die-Uhr-Vesorgung kranker und pflegebedürfiger Menschen“, sagte die Vizepräsidentin.
Der diesjährige internationale Frauentag findet am 8. März unter dem Motto „Be bold for change“ statt. Der DBfK forderte daher beruflich Pflegende aktiv auf, einen Wandel in der Arbeitswelt zu verlangen. „Wir brauchen endlich gleiche Chancen für Frauen und Männer, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, gendergerechtes Führen auf allen Ebenen, unterstützende Infrastrukturen, die familiäre Sorgeverpflichtungen mit einer Berufstätigkeit vereinbar machen“, heißt es in der Mitteilung des Verbands. (MJ)