Die AOK Baden-Württemberg will im kommenden Jahr 93 Millionen Euro in die Ausbildung neuer Pflegefachkräfte investieren, mehr als jemals zuvor. Damit will sie auf die sinkende Zahl von Pflegefachkräften in den Krankenhäusern im Südwesten reagieren. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sank diese in den Jahren 2000 bis 2010 um zehn Prozent auf rund 35.000.
„Der steigende Pflegebedarf stellt die Pflegebereiche vor große Herausforderungen. In den nächsten zwanzig Jahren werden laut Statistischem Landesamt landesweit mehr als 60.000 neue Pflegekräfte benötigt“, sagte Kassenchef Christopher Hermann. Er beobachte den Rückgang des Pflegepersonals in den Kliniken deshalb mit großer Sorge und appellierte an die Krankenhäuser, die 93 Millionen Euro seiner Kasse für den Ausbildungsfonds für nichtärztliche Heilberufe dazu zu nutzen, wieder mehr Pflegepersonal auszubilden. Die Kassen übernähmen die Finanzierung zu 100 Prozent, sodass jedes Haus, das ausbilden wolle dies auch könne. „Wenn nicht frühzeitig in den Nachwuchs investiert wird, drohen hier ernste Engpässe“, so Hermann.