Pflegende sind stolz auf ihren Beruf, würden ihn aber aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen häufig nicht erneut ergreifen. So lautet das Ergebnis einer Umfrage der Bundestagsabgeordneten Elisabeth Scharfenberg, auf deren Ergebnisse sie am Montag auf ihrem Internetauftritt aufmerksam machte. Fast die Hälfte der Befragten würde demnach anderen Menschen davon abraten, einen Pflegeberuf zu ergreifen und würde sich auch nach heutigem Wissensstand nicht wieder für diesen entscheiden. Als Gründe hierfür werden die nicht leistungsgerechte Bezahlung sowie Personalmangel und Zeitdruck genannt. Drei Viertel der befragten Pflegenden können sich darüber hinaus nicht vorstellen, bis zum Rentenalter in ihrem Beruf zu verbleiben. Hauptursache hierfür ist die hohe körperliche Belastung. Dennoch sind 85 Prozent der Beschäftigen stolz auf ihren Beruf, weil sie Menschen in schwierigen Situationen helfen können und Gutes tun möchten. Der Pflegeberuf sei zudem eine Tätigkeit, welche viel abverlange, aber auch viel zurückgebe.
In der Umfrage „Was beschäftigt Pflegekräfte?" hatte die Grünen-Politikerin rund 4.500 Pflegende verschiedener Einrichtungen im Frühjahr dieses Jahres nach ihrer Meinung gefragt. Hauptthemen der Umfrage waren, was Pflegende belastet, was ihren Beruf attraktiv macht und wie Auszubildende ihr Berufsfeld erleben. Scharfenberg wollte mit der Umfrage Pflegenden eine Stimme geben: „Mir war es wichtig, nicht über Pflegekräfte zu sprechen, sondern mit ihnen", so die Grünen-Politikerin.