Nordrhein-Westfalen will das Problem von Suchterkrankungen im Alter mit einer Kampagne stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. „Suchtprobleme im Alter werden häufig verharmlost und Anzeichen für den Missbrauch von Alkohol oder Medikamenten als Alterserscheinung abgetan", sagte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen) zum Auftakt der Kampagne mit dem Motto „Stark bleiben – für ein Leben ohne Sucht". Die Kampagne informiere über die Suchtgefahr, sensibilisiere für die Hinweise auf Suchterkrankungen und wolle Ältere dabei unterstützen, stark zu bleiben und sich den Herausforderungen des Alterns ohne den missbräuchlichen Konsum von Medikamenten oder Alkohol zu stellen. Dabei werde speziell auf die Situation älterer Menschen eingegangen – zum Beispiel auf Umbrüche im Leben wie der Eintritt ins Rentenalter oder der Verlust nahestehender Menschen. Eine Broschüre fasse Fakten, Hintergründe und Tipps zum Thema zusammen und solle auch in Arztpraxen und Apotheken verteilt werden. Zur Kampagne gehörten auch gezielte Fortbildungen für Pflegende, damit sie hohen Alkohol- und Medikamentenkonsum erkennen lernten.