Bettensperrungen aufgrund von fehlendem Personal scheinen im Intensivbereich keine Ausnahme zu sein. Dies bestätigt eine deutschlandweite Umfrage, die erforschte, wie oft, warum und mit welchen Folgen Bettensperrungen vorkommen. An der nicht repräsentativen Befragung beteiligten sich 508 Teilnehmer, davon überwiegend Pflegende. 70,5 Prozent gaben an, dass in ihrer Abteilung im letzten Jahr ein oder mehrere Betten gesperrt worden seien.
Interessant ist bei der Umfrage, dass zwar krankenhausintern das Personal über die Bettensperrungen informiert wird, aber nur in seltenen Fällen die betroffenen Patienten oder Angehörigen und nicht die Öffentlichkeit. Damit vertan wird laut Autoren die Chance, politische Entscheidungsträger auf die Situation hinzuweisen und eine öffentliche Diskussion anzustoßen.
Das Forscherteam, bestehend aus Peter Nydahl, Rolf Dubb und Arnold Kaltwasser, fordert dringend dazu auf, verbindliche, abgestimmte Verfahrensanweisungen zur Bettensperrung aufgrund von Personalmangel einzuführen. Damit könne den Mitarbeitern auf den Stationen und dem Management mehr Sicherheit in der Planung konkreter Maßnahmen gegeben werden. Auch empfehlen sie verbindliche Personalschlüssel für die Intensivpflege, wie sie auch von der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) gefordert werden.
>> Ausführlicher Artikel zur Studie „Bettensperrungen im Intensivbereich"