Der Bundestag hat am Donnerstag einstimmig ein Gesetz zur legalen Abgabe von Cannabis auf Rezept beschlossen. Der Eigenanbau der Pflanze bleibt aber weiterhin verboten. Wie die Süddeutsche Zeitung am Freitag berichtete, soll das Gesetz bereits im März dieses Jahres in Kraft treten.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) nannte den Beschluss als „Schritt zur Verbesserung der Palliativversorgung". Bislang konnten schwer kranke Menschen verschiedene Cannabisextrakte nur mit einer Sondergenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte auf eigene Kosten erhalten. Diese Einholung sei künftig dann nicht mehr notwendig. Ärzte könnten medizinischen Hanf verschreiben; die Krankenkasse trage dann die Kosten. Diese könne zwar gegen das Rezept Einspruch erheben, jedoch nur mit sehr guter Begründung, schreibt die Zeitung. Cannabis heile zwar keine Krankheiten, es könne aber bei Schwerstkranken zum Beispiel zur Schmerztherapie oder gegen Krämpfe eingesetzt werden. Zudem helfe es Patienten mit Chemotherapie gegen Übelkeit und Erbrechen.
Die Gründung einer staatlichen Cannabis-Agentur soll künftig Aufträge an Anbauende vergeben, um die Versorgung kontrolliert sicherstellen zu können.