Durch richtiges Intervenieren ist es möglich, gut ein Drittel weniger Pflegebedürftige aus dem Altenheim ins Krankenhaus einzuweisen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Pflegewissenschaftlerinnen der Universität Witten/Herdecke. Für das Projekt sei eine Kooperation mit vier Altenpflegeeinrichtungen erfolgt und ein entsprechendes Interventionsmodell entwickelt worden. Das Modell zeige, welche Instrumente eingesetzt werden könnten, um die Anzahl an Krankenhauseinweisungen zu verringern, heißt es in einer Mitteilung der Universität von Mittwoch. Gerade für Menschen mit Demenz hätte eine Einweisung in das Krankenhaus häufig negative Auswirkungen; ein Verbleib in der vertrauten Umgebung sei daher als Ziel zu präferieren.
Neben pflegewissenschaftlichen Aspekten wurde in der Studie auch die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Krankenhauseinweisungen aus Seniorenheimen untersucht. „Hier besteht erhebliches Einsparpotential durch alternative Versorgungsmodelle", sagte Wirtschaftswissenschaftlerin Sabine Bohnet-Joschko.
Um Einrichtungen eine praxistaugliche Stütze zu bieten, wie sie konkret Einweisungen ins Krankenhaus verhindern könnten, sei im Rahmen der Studie das Arbeitsbuch „Weniger Krankenhaus – mehr Lebensqualität" entstanden. Dieses könnten Interessierte auf einer Anfang Februar stattfindenden Fachtagung der Uni erwerben.