Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) hat die Spitzenkandidaten der saarländischen Landtagswahl dazu aufgefordert, sich klar zu pflegepolitischen Themen zu positionieren. Wie der bpa am Mittwoch mitteilte, habe man schriftlich konkrete Fragen zur künftigen Pflegeausbildung, der Fachkräfteabsicherung, der Entbürokratisierung sowie zur Rolle der privaten Pflege im Saarland an die Politiker gestellt. Weitere Themen, zu welchen sich die Spitzenkandidaten äußern sollen, sind eine mögliche saarländische Pflegekammer sowie die Versorgungssituation in der häuslichen Krankenpflege. Die Antworten würden anschließend ausgewertet und mit den Mitgliedsunternehmen diskutiert, heißt es in der bpa-Mitteilung. „Wir werden sehr genau hinschauen, wie wirksam die Pläne der einzelnen Parteien aus unserer fachlichen Sicht sind", sagte der bpa-Landesvorsitzende Helmut Mersdorf. Wer die Pflege nicht oben auf der Agenda hätte, könne nicht Favorit des bpa bei der Landtagswahl sein, so der Landesvorsitzende weiter.
Mit den „Wahlprüfsteinen" an die Politiker vertrat der bpa in dem Schreiben auch seine eigene Sicht zu den Themen. Beispielsweise zu der Frage nach einer Pflegekammer sowie zu einer generalistischen Pflegeausbildung. Beides lehnt der bpa ab. Die Versorgungssituation in der häuslichen Krankenpflege bezeichnete der Verband als „defizitär". Hier müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit einfache behandlungspflegerische Maßnahmen auf durch Pflegehilfskräfte ausgeführt werden könnten. Zugleich müssten sich die derzeitige Preisgestaltung dringend ändern, wollte man einen Pflegenotstand vermeiden.
Die Landtagswahl im Saarland findet am 26. März 2017 statt.