Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) hat eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung nach Art einer Teilkasko vorgeschlagen. Die Solidargemeinschaft müsse stärker als bisher die Pflegekosten tragen. Ziel des DEVAP-Vorschlags sei es, Armut im Alter zu verhindern, sagte Verbandsvorsitzender Bernhard Schneider auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Berlin. Durch Webfehler bei der Einführung sei die Pflegeversicherung „aus dem Ruder gelaufen". Sie erreiche ihr Ziel, das Lebensrisiko Pflegebedürftigkeit abzusichern, schon lange nicht mehr. Folge der Strukturfehler seien unter anderem „viel zu hohe Kosten für pflegebedürftige Menschen". „Pflegebedürftigkeit erhöht das Armutsrisiko schon heute deutlich", betonte Schneider. Der Schlüssel zur Lösung sei eine bessere Verteilung der Finanzlasten zugunsten der Pflegebedürftigen. Die Pflegeversicherung müsse so verändert werden, dass die pflegebedingten Kosten für alle Pflegebedürftigen finanzierbar seien. Sein Vorschlag: Sämtliche Pflegekosten zahlt die Pflegeversicherung, die Behandlungskosten übernimmt die Krankenversicherung und die Kosten für die Haushaltsführung der Betroffene selbst. „Das wäre ein einfaches und gerechtes System, das unabhängig vom Lebensort funktionieren kann", so Schneider weiter.
Bislang zahlt die Pflegeversicherung feste Sätze, das Pflegerisiko liege also vor allem bei den Betroffenen.
In einer Studie lässt der DEVAP seine Idee derzeit auf Umsetzung überprüfen. Danach wolle er das Konzept noch vor der Bundestagswahl in die politische Diskussion einbringen. Die Studie will der Verband am 18. Mai in Berlin vorstellen. (MIL)