Der Bundesrat hat am Freitag in einer Entschließung den dringenden Abschluss des Pflegeberufereformgesetzes gefordert. Wie aus der an die Bundesregierung und den deutschen Bundestag gerichteten Stellungnahme hervorgeht, begrüße der Bundesrat den Gesetzentwurf mit einer überwiegend generalistischen Pflegeausbildung mit einem Berufsbild für alle drei Pflegeberufe. Der Bundesrat sehe akuten Handlungsbedarf, um eine qualitative Pflegeversorgung sicherzustellen. Hierfür sei es notwendig, eine Pflegeausbildungsreform zu beschließen, welche „pflegewissenschaftliche Erkenntnisse sowie übergreifende Kompetenzen zur Pflege von Menschen aller Altersgruppen in allen Versorgungsbereichen und Pflegesettings" vermittle, heißt es in dem Positionspapier des Bundesrats.
Der Forderung nach einem raschen Abschluss des Pflegeausbildungsreform schloss sich auch die rheinland-pfälzische Landespflegekammer an. So appellierte der Landeskammer-Präsident, Markus Mai, an den Koalitionsausschuss von Union und SPD, die Reform noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden. Mai betonte in einer Mitteilung von Freitag, würde das Gesetzesvorhaben nun nicht mehr zügig vorangetrieben werden, wäre dies „ein fataler Fehler". Die generalistische Ausbildung bereite auf alle Arbeitsfelder der Pflegeberufe vor und erleichtere damit einen Wechsel zwischen den Fachbereichen. Ein Misslingen der Reform würde Pflegenden diese Wahlmöglichkeit vorenthalten und bedeutete die weitere Ausbeutung von Altenpflegenden, so Mai. Der Präsident unterstrich, dass ein Scheitern der Reform gerade in Bezug auf den demografischen Wandel eine „nachhaltige massive Verschlechterung des Pflegeberufs" darstelle. (MJ)